Die Parteien im Landkreis:
Grüne im Höhenflug, SPD abgestürzt, CSU ganz gut davongekommen

16.10.2018 | Stand 02.08.2023, 17:55 Uhr
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Der große Verlierer ist auch im Landkreis Altötting die SPD

LANDKREIS ALTÖTTING. Sonntagabend in der Wahlzentrale des Altöttinger Landratsamtes: Die Anspannung ist dem heimischen CSU-Direktkandidaten Dr. Martin Huber und seinen versammelten Parteikollegen deutlich anzumerken. Als dann das erste Ergebnis eintrudelt, die Stimmen aus der Gemeinde Winhöring (CSU: 44,5%), ist die Erleichterung bei den Christsozialen groß. „Ich hab uns schon bei 29 Prozent gesehen“, verrät Landrat Erwin Schneider.

42% der Erststimmen konnte Huber auf sich vereinen – und damit liefert der Nachfolger von Ingrid Heckner ein sehr respektables Ergebnis ab, das immerhin um rund 5% über dem Landesschnitt seiner Partei liegt (37,2%). Für die CSU ist die Welt im Landkreis Altötting also noch einigermaßen in Ordnung. Von Zahlen wie 2013, als die CSU hier noch 60% der Zweitstimmen einfuhr, konnte sie bedingt durch die politische Großwetterlage 2018 nur träumen und musste sich mit 46,1% zufriedengeben.

Mehr als zufrieden können die Grünen im Landkreis Altötting sein. Direktkandidat Dr. Thorsten Kellermann konnte 10,9% der Wähler im Landkreis von sich überzeugen. Bei den Zweitstimmen erreichten die Grünen im Landkreis Altötting 12%. Das ist zwar deutlich unter dem Landesschnitt von 17,5%, dieser ist aber dem sehr guten Abschneiden in den Städten geschuldet. Das Zweitstimmenergebnis im Landkreis Altötting von 2013 haben die Grünen jedenfalls mehr als verdoppelt. Es lag bei 5%.

Burgkirchens Bürgermeister Johann Krichenbauer, der für die Freien Wähler in den Ring gestiegen ist, „kassierte“ im Landkreis 14,2% der Erststimmen. In Burgkirchen waren es sogar beachtliche 26,3%. Bei den Zweitstimmen legten die Freien Wähler von 4,9% im Jahr 2013 auf 9,8% im Jahr 2018 zu. Der Landesschnitt liegt aktuell bei 11,6%.

Desaströs ist das Abschneiden des SPD-Landtagsabgeordneten und früheren Mühldorfer Bürgermeister Günther Knoblauch. Auch er „verdankt“ dies der politischen Großwetterlage, denn vor Ort gilt Knoblauch als engagierter und erfahrener Politiker. Konnte Günther Knoblauch bei der Wahl vor fünf Jahren noch 21,5% der Erststimmen einfahren, so waren es 2018 nur noch 10,3%. Der Absturz um rund 50% zeigt sich auch beim Zweitstimmenergebnis: Nur 9,3% (Landesschnitt 9,7%) der heimischen Wähler sprachen der SPD das Vertrauen aus. 2013 waren es noch 19,4%. Besonders bitter für die Genossen dürfte sein, dass sie von der AfD überholt wurden.

Der heimische AfD-Kandidat Thomas Schwembauer sammelte 10,9% der Erststimmen ein. Bei den Zweitstimmen erhielt die AfD im Landkreis Altötting 10,8% und liegt damit knapp über dem Landesschnitt von 10,2%.

Welche heimischen Kandidaten einen Sitz im Landtag ergattert haben, ist bis jetzt noch nicht klar. Wir bleiben am Ball.

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