Das Aggressionspotenzial erschüttert mich"
Wird der Adler zu einer No-go-Area?

12.09.2017 | Stand 13.09.2023, 3:01 Uhr
−Foto: n/a

Das Straubinger Wahrzeichen "Am Adler" ist mittlerweile für die Polizei ein Einsatz-Schwerpunkt.

STRAUBING Lärmbelästigungen, Körperverletzungen, Vergewaltigung – das Straubinger Wahrzeichen „Am Adler“ am Fuße des Herzogsschlosses gerät immer wieder negativ in die Schlagzeilen. Zuletzt als zwei Straubinger Brüder (20 und 23) von drei Männern attackiert wurden, weil sie einem Unbekannten keine Zigarette geben konnten. Das Ergebnis: Ein gebrochener Arm, Schnitt und Schürfwunden, schwere Gesichtsverletzungen – bleibende Schäden nicht ausgeschlossen.

Jetzt erhebt der Vater der beiden Opfer schwere Vorwürfe. Für ihn entwickelt sich der Adler zu einem Brennpunkt, an dem das staatliche Gewaltmonopol an seine Grenzen kommt. Mittlerweile seien Einsätze von Polizei und Rettungsdiensten fast an der Tagesordnung, so der Vater zum Wochenblatt.

Es gäbe durchaus Polizeieinsätze am Adler, sagt Polizeisprecher Albert Meier, „aber nicht jeden Tag“. Für die Straubinger Polizei sei der Adler einer von verschiedenen Einsatzschwerpunkten, wo regelmäßig Kontrollen stattfinden. „Meistens geht es dabei um Alkohol.“ Im Fall der beiden angegriffenen Brüder hat die Polizei mittlerweile einen dringend Tatverdächtigen ermittelt. Dabei handelt es sich um einen 18-jährigen Afghanen, der zusammen mit zwei weiteren Männern das Brüderpaar attackiert und schwer verletzt haben soll. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei hierzu dauern an.

Wird der Adler zu einer No-go-Area? „Das Aggressionspotenzial der Täter erschüttert mich“, so der Vater zum Wochenblatt. Er glaubt, dass das Angebot von öffentlichem WLAN dazu beiträgt, dass sich viele Asylbewerber am Donauufer aufhalten. Gerade in den Abendstunden, sagt er, werde er Spaziergänge dort vermeiden.

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