Behörden und Unternehmen öffneten ihre Pforten
Großes Interesse am Girls' Day in Straubing und im Landkreis

11.07.2017 | Stand 20.07.2023, 15:24 Uhr
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Beim Girls' Day haben viele Mädchen und junge Frauen in Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen einen Blick hinter die Kulissen von Behörden und Unternehmen werfen können.

STRAUBING Girls' Day am Landratsamt

Am Girls Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Oder sie begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben etwa 1,7 Millionen Mädchen teilgenommen. Im Jahr 2016 erkundeten rund 100.000 Mädchen die Angebote. Seit mehreren Jahren beteiligt sich auch das Landratsamt Straubing-Bogen an der Aktion.

„Viele wissen gar nicht, wie viele technische Berufe es auch am Landratsamt gibt“, erklärte Landrat Josef Laumer bei der Begrüßung der vier jungen Mädchen, die am Donnerstag am Landratsamt Straubing-Bogen ihren Praktikumstag absolvierten. Nach einer theoretischen Einführung in das Amt und die Berufe durch Landrat Laumer und die Gleichstellungsbeauftragte, Sylvia Omasmeier, ging es gleich in die Praxis. Im Bereich IT wurde an einer Landkreis-Liegenschaft ein WLAN-Netzwerk eingerichtet, zudem durfte bei der Reparatur eines Faxgerätes im Landratsamt assistiert werden. Mit der Bauverwaltung ging es zu einer Baustellenbesichtigung und die Fachstelle Wasserwirtschaft verdeutlichte vor Ort die Arbeit der Biogasanlagen. „Vielleicht sehen wir uns in ein paar Jahren bei Vorstellungsgesprächen wieder“, hoffte Landrat Laumer zum Abschied.

Girls' Day im Bayerischen Landtag

Wie wird man Politikerin und wie sieht die Welt der Politik aus Frauensicht aus? Nur zwei spannende Fragen, auf die die Teilnehmerinnen am Girls‘ Day 2017 in der CSU-Landtagsfraktion Antworten aus erster Hand bekamen. Auf Vorschlag von Landtagsabgeordnetem Josef Zellmeier nahmen die Schülerinnen Martina Loch aus Straßkirchen und Theresa Mörtel aus Feldkirchen das Angebot wahr. „Wir brauchen engagierte Frauen in der Politik, daher habe ich natürlich gerne zwei Schülerinnen der Angela-Fraundorfer-Realschule Aiterhofen vorgeschlagen und sie am Girls‘ Day im Landtag begleitet“, so Zellmeier weiter.

Über 80 Mädchen und junge Frauen haben am Girls‘ Day 2017 der CSU-Landtagsfraktion unter dem Motto Frau.Macht.Politik teilgenommen. Sie lernten dabei nicht nur die Aufgaben und Arbeitsfelder der Politikerinnen kennen. Auch Journalisten, Blogger und wissenschaftliche Mitarbeiter veranschaulichten, was es heißt, im Umfeld der Politik zu arbeiten. So konnten die Teilnehmerinnen aus dem Landkreis Straubing-Bogen einen exklusiven Einblick in die Arbeit vor Ort gewinnen.

„Für die CSU-Fraktion ist die Förderung von Mädchen und Frauen von zentraler Bedeutung“, erklärt Zellmeier. „Der Girls‘ Day ist immer eine gute Möglichkeit, um Mädchen die ganze Bandbreite an Berufsmöglichkeiten deutlich zu machen. Denn nach wie vor entscheiden sich junge Frauen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl überproportional häufig für ‚typisch weibliche‘ Berufsfelder. Das ist auch ein wichtiger Faktor, woraus sich der tatsächliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern erklären lässt.“ Die Botschaft an alle Mädchen und jungen Frauen lautet daher: Habt Mut, auch einmal neue und untypische Wege auszuprobieren!

Girls' Day bei Strama-MPS

Löten, Schrauben, Biegen – alles nur Männersache? Nicht bei Strama-MPS. Beim Straubinger Sondermaschinenbauer werden Mädchen mit offenen Armen empfangen und haben dieselben Chancen wie Jungs, einen technischen Beruf zu erlernen. Im Rahmen des diesjährigen Girls´ Day konnten sich wieder sechs technikbegeisterte Mädchen über die Ausbildungsmöglichkeiten bei Strama-MPS informieren. Den Schülerinnen wurde Einblick hinter die Kulissen eines typischen Maschinenbaubetriebs gewährt, um ihnen so die Scheu vor einem technischen Beruf zu nehmen.

Nach der Begrüßung durch Ausbildungsmeister Stefan Nißl stand zunächst ein Rundgang durch den Fertigungsbereich des Werk 1 in der Ittlinger Straße auf dem Programm. Besonders beeindruckt waren die Mädchen von den vielen Fertigungsmaschinen des Sondermaschinenbauers, bei dem derzeit rund 620 Mitarbeiter am Standort in Straubing beschäftigt sind. Danach informierten sich die Schülerinnen sehr interessiert über die technischen Ausbildungsberufe Industriemechanikerin, Feinwerkmechanikerin, Zerspanungsmechanikerin, Mechatronikerin, Elektronikerin, Fachkraft für Lagerlogistik sowie Technische Produktdesignerin. Mit der Technischen Hochschule Deggendorf und der OTH Regensburg als Kooperationspartner bietet Strama-MPS außerdem ein Duales Studium in den Fachrichtungen Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik sowie Mechatronik an.

Im Anschluss konnten die Mädchen ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Mit viel Fingerspitzengefühl fertigten sie einen sogenannten „heißen Draht“ mit einer Sirene an und lernten dabei das Löten, Schrauben und Biegen. Die Schülerinnen durften ihren eigenen Namen in die Platine löten, die Sirene durch Löten und Verdrahten schalten und danach die Teile auf der Grundplatte montieren und in Betrieb nehmen. Aufgrund der Ergebnisse hat sich auch in diesem Jahr wieder bestätigt, dass Mädchen durchaus in der Lage sind einen technischen Beruf auszuüben. Zu guter Letzt besichtigten die jungen Damen das Werk Donau in der Banater Straße, wo sich die Montage, die Logistik sowie die Engineering-Abteilungen befinden.

In der eigenen Lehrwerkstatt bietet Strama-MPS die besten Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung. Mehr als 1.000 Lehrlinge haben bei Strama-MPS bereits eine erfolgreiche Lehre in den verschiedensten technischen Berufen abgeschlossen. „Wir hoffen, dass wir mit diesem Aktionstag einige Mädchen dazu motivieren konnten, einen von Männern dominierten Beruf zu erlernen“ bemerkte Ausbildungsmeister Stefan Nißl. Mit dem diesjährigen Girls´ Day wurde jedenfalls wieder ein entsprechender Beitrag geleistet, um den Fachkräftemangel in der Industrie entgegenzuwirken.

Girls' Day in der CSU-Landtagsfraktion

Wie wird man Politikerin und wie sieht die Welt der Politik aus Frauensicht aus? Nur zwei spannende Fragen, auf die die Teilnehmerinnen am Girls' Day 2017 in der CSU-Landtagsfraktion Antworten aus erster Hand bekamen. Vorgeschlagen wurden die Teilnehmerinnen direkt von ihren zuständigen Abgeordneten. "Wir brauchen engagierte Frauen in der Politik, daher habe ich natürlich gerne zwei Schülerinnen der Ursulinen-Realschule hier in Straubing vorgeschlagen und sie am Girls' Day im Landtag begleitet", so der CSU-Landtagsabgeordnete Hans Ritt.

Über 80 Mädchen und junge Frauen haben am Girls' Day 2017 der CSU-Landtagsfraktion unter dem Motto Frau.Macht.Politik teilgenommen. Sie lernten dabei nicht nur die Aufgaben und Arbeitsfelder der Politikerinnen kennen. Auch Journalisten, Blogger und wissenschaftliche Mitarbeiter veranschaulichten, was es heißt, im Umfeld der Politik zu arbeiten. Zudem wurde den Teilnehmerinnen eine Führung durch den Landtag geboten, was für Lena Haas und Luca Albrecht von der Ursulinen-Realschule wohl den Höhepunkt des diesjährigen Aktionstages darstellte.

"Für die CSU-Fraktion ist die Förderung von Mädchen und Frauen von zentraler Bedeutung", erklärt Ritt weiter. "Der Girls' Day ist immer eine gute Möglichkeit, um Mädchen die ganze Bandbreite an Berufsmöglichkeiten deutlich zu machen. Denn nach wie vor entscheiden sich junge Frauen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl überproportional häufig für ,typisch weibliche' Berufsfelder. Das ist auch ein wichtiger Faktor, woraus sich der tatsächliche Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern erklären lässt." Die Botschaft an alle Mädchen und jungen Frauen lautet daher: Habt Mut, auch einmal neue und untypische Wege auszuprobieren!

Probesitzen auf dem Chefsessel der Straubinger Polizei

Im Rahmen des „Girls Day“ bekamen 14 Schülerinnen die Gelegenheit, sich ein Bild vom Polizeiberuf zu machen und Informationen zu sammeln. Begrüßt wurden die jungen Damen von der Leiterin der Polizeiinspektion Straubing, Polizeidirektorin Annette Lauer, die den Mädchen von ihren Erfahrungen in einem Beruf berichtete, für den sich immer noch überwiegend männliche Schüler interessieren. Außerdem schilderte sie ihren Werdegang bei der Bayerischen Polizei, vom Beginn ihrer Laufbahn in der zweiten Qualifikationsebene, dem früheren Mittleren Dienst, über den Aufstieg in die 3. Qualifikationsebene und schließlich das Studium zum Erreichen der 4. Qualifikationsebene. Die Schülerinnen konnten sich somit selbst überzeugen, dass sich Frauen im Polizeiberuf durchsetzen und Führungspositionen einnehmen können.

Anschließend führten der Einstellungsberater für den Bereich Straubing, Polizeioberkommissar Franz Huff und Polizeihauptmeisterin Tanja Gruber durch ein abwechslungsreiches Programm. Während des gesamten Tages standen die erfahrenen Polizisten Rede und Antwort. Neben allgemeinen Berufsinformationen gaben sie Einblicke in die Arbeit einer Polizistin im Wach- und Streifendienst, bei Demonstrationen, Großveranstaltungen wie dem Gäubodenvolksfest und Verkehrseinsätzen. Abgesehen von der Vorführung des Hundeführer Andreas Linde, der eine Kostprobe von den Fähigkeiten seines Diensthundes gab, war sicher ein Highlight des Tages das Probesitzen auf dem Chefsessel der Straubinger Polizei.

Girls´Day bei Wallstabe & Schneider

Auch viele Mädchen können sich für Chemie, Elektronik, Mechatronik, CAD-Planung und Verfahrenstechnik begeistern, das bewiesen die 18 Schülerinnen aus der Region, die am gestrigen Girls´Day Dichtungshersteller Wallstabe & Schneider in Niederwinkling besuchten.

Nach der Begrüßung und Unternehmensvorstellung durch Personalreferentin Kerstin Graf führte Ausbildungsleiter Daniel Schätz die Schülerinnen zwischen 13 und 16 Jahren durch den Betrieb. Hier bekamen die Teilnehmerinnen am Girls´Day einen ersten Eindruck von den Produktionsabläufen bei Wallstabe & Schneider. Einer der Kernprozesse ist dort die Herstellung von Elastomerdichtungen im Spritzgießverfahren. Wie man eine Spritzgießmaschine bedient, konnten die Mädchen im firmeneigenen Ausbildungszentrum unter Anleitung selber ausprobieren und fertigten damit Schlüsselanhänger aus Kautschuk.

Im Labor des Automobilzulieferers werden die Werkstoffe verschiedenen Prüfverfahren unterzogen, um die physikalischen und mechanischen Eigenschaften zu testen, hier prüften die Besucherinnen Härte, Dichte und Reißdehnung und mischten chemische Prüflösungen. Die Technischen Produktdesigner erklärten den Schülerinnen die Möglichkeiten von CAD-Softwareprogrammen, die sie unter anderem zum Entwurf von Spritzgießwerkzeugen nutzen.

Grundlage für Elektronikerinnen und Mechatronikerinnen sind Kenntnisse über den Stromkreislauf. Die Mädchen lernten bei ihrem Besuch, elektrische Kontakte zu löten und konnten so funktionierende Wechselblinker herstellen. Die Ausbilder von Wallstabe & Schneider standen den Mädchen den ganzen Tag für ihre Fragen zur Verfügung und leisteten Hilfestellung bei den praktischen Versuchen.

Einige der Mädchen konnten sich nach dem Girls´Day durchaus vorstellen, eine technische Berufsausbildung zu beginnen und wollen noch ein Praktikum bei Wallstabe & Schneid

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