Einem Wadenkrampf sei Dank
Amberg entgeht einer Brand-Katastrophe

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 18:52 Uhr

Durch die rasche Entdeckung und die professionelle Bekämpfung eines Brandes in der dicht bebauten Amberger Altstadt konnte in den frühen Morgenstunden des Freitag eine Katastrophe verhindert werden.

AMBERG Gegen 3.40 Uhr ging über Notruf die Mitteilung ein, dass in der Oberen Nabburger Straße der Dachstuhl eines Wohnhauses brennt. Der Mitteiler, ein 34-jähriger Nachbar, wurde durch einen Wadenkrampf wach und dachte zuerst, dass es stark regnen würde, da er starkes Prasseln von den Fenstern her wahrnahm. Als er hinausblickte, sah er schon das Feuer durch die Dachziegel, die unter der Hitze platzten, hindurchscheinen.

Er verständigte sofort die Feuerwehr, die mit allen Kräften, die für einen Großbrand benötigt werden, anrückte. Unter der Leitung des Stadtbrandrates Bernhard Strobl bekämpften 65 Feuerwehrler aus der Stadt und den angrenzenden Stadtteilen gegen das Feuer, um ein Übergreifen auf die zum Teil zusammengebauten Häuser zu verhindern. 

Letztendlich gelang dies den Floriansjüngern. Durch den direkten Einfluss des Feuers entstand kein Schaden an anderen Gebäuden. Wohl aber durch die Hitzeentwicklung zerbarsten zwei Fenster und durch den starken Rauch wurden einige Wohnungen und Geschäfte in Mitleidenschaft gezogen. Das Haus, in dem im Erdgeschoss eine Pizzeria untergebracht war, brannte total ab und ist einsturzgefährdet. Eine Baufirma trägt derzeit die Giebelseite Stück für Stück ab. 

Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg hat die Ermittlungen übernommen. Derzeit wird in alle Richtungen ermittelt. Der Sachschaden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt. Nach derzeitigen Erkenntnisstand brach das Feuer im Obergeschoss aus.

Im Rahmen des Einsatzes wurden alle Anwohner des Karrees von der Bahnhofstraße, Oberen Nabburger Straße und Schanzgässchen erreicht und nachdem sie ihre Wohnungen verlassen hatten in Obhut  genommen. Eine ältere Dame wurde vorsorglich vom Rettungsdienst, der mit 38 Helfern und Helferinnen im Einsatz war, kurzfristig versorgt, konnte aber dann nach Freigabe durch die Feuerwehr in ihre Wohnung zurückkehren.

Verletzt wurde durch den Brand niemand. Die Verkehrsführung in der östlichen Altstadt wurde auf Grund der Teilsperrung der Oberen Nabburger Straße geändert. Über die Brandursache herrscht Rätselraten – am Montag wird ein Experte des Bayerischen Landeskriminalamts den Brandort untersuchen.

Schwandorf