Urkunde
Die Stadt Hof wurde als „bayerischer Genussort“ ausgezeichnet

14.05.2018 | Stand 28.07.2023, 13:19 Uhr
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Künftig dürfen sich 100 Städte, Gemeinden und regionale Zusammenschlüsse aus dem Freistaat Bayern ganz offiziell „Genussort“ nennen. Sie sind die Gewinner von insgesamt zwei Auswahlrunden im Wettbewerb „100 Genussorte Bayern“, wie Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber mitteilte.

HOF Kaniber stellte die neuen Genussorte nun bei einem Festakt in der Würzburger Residenz vor- darunter befindet sich auch die Stadt Hof mit ihrer reichhaltigen Lebensmittel- und Handwerkstradition. Hof ist damit einer von 23 Genussorten im Regierungsbezirk Oberfranken. Kein anderer Regierungsbezirk ist dermaßen häufig in der Liste vertreten wie die „Genussregion Oberfranken“.

„Hier ergänzen sich regionale Spezialitäten, handwerkliche Herstellung und gelebter Genuss in besonders vorbildlicher Art und Weise“, erklärte die Ministerin bei der Bekanntgabe der Sieger. Die neuen Genussorte seien damit wichtige Botschafter für die einzigartige Lebensart und Genusskultur in Bayern. Laut Kaniber gibt es in keinem anderen Bundesland eine ähnlich große Vielfalt an regionaltypischen Spezialitäten, kulinarischen Schätzen und Traditionen. Der Wettbewerb solle diesen Reichtum stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Eine unabhängige Jury mit Vertretern aus Gastronomie, Tourismus, Landwirtschaft, Kultur, Kirche, Verbraucherschutz und Medien hatte die Gewinner zuvor aus über 140 Bewerbungen ausgewählt.

Hofs Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner ist von der Auszeichnung begeistert und dankte allen Beteiligten für die tolle Zusammenarbeit bei der Antragstellung, aber auch der Jury und vielmehr denjenigen, die sich „unermüdlich für Handwerk und hohe Qualität bei Nahrungsmitteln einsetzen“. Hofs Wirtschaftsförderer Klaus-Jochen Weidner nahm die Auszeichnung vor Ort in Empfang. In der Vorstellung der Preisträger heißt es:

„Hof ist bekannt für seine Wurstsorten, allen voran die Hofer Rindfleischwurst mit ihrer über 50-jährigen Tradition, die inzwischen in das europäische Register regionaltypischer Spezialitäten aufgenommen wurde. Die streichfähige Rohwurst besteht aus magerem Rindfleisch und wird über Buchenholz kalt geräuchert. Auch die Hofer Bratwürste besitzen eine lange Tradition. Sie sind vergleichsweise lang und dünn und von besonders magerer Qualität. Die genaue Mischung bleibt ein Geheimnis der Hofer Metzger. Weil die Wurst in Hof so eine wichtige Rolle spielt, gibt es sogar einen ganz speziellen Wurstverkäufer, den „Hofer Wärschtlamo“. Er gilt als ein eigener Beruf, den es seit 1871 nur in Hof gibt. In manchen Familien vererbte sich der Beruf von Generation zu Generation. Hofer Wärschtlamänner stehen mit ihrem Messingkessel an mehreren Standorten der Innenstadt und ihr philosophisch-geruhsamer Wurstverkauf gehört längst zum Stadtbild. Eine Rarität, die lediglich einmal im Jahr gebraut wird, ist das Hofer Schlappenbier. Es wird aus ausgesuchtem Hopfen sowie Malz aus heimischer Braugerste nach einem geheimen Rezept gebraut. Das Hofer Traditionsbier ist eine Rarität und wird alljährlich schon Monate vor dem Hofer Schlappentag – ein wichtiges Fest mit einem Umzug der Zünfte – nach dem überlieferten Rezept eingebraut. Spezielle Malz- und Hopfensorten und eine besonders lange Reife- und Lagerzeit ergeben den besonderen Geschmack des bernsteinfarbenen Bieres. Regionaler Beliebtheit erfreut sich auch das „Hofer Allerlei“, eine Gewürzmischung, die vor Ort hergestellt und vertrieben wird. In Hof wird es seit jeher für die verschiedenen Sonntagsbraten verwendet, aber auch bei Fischgerichten findet es Verwendung und für den Sud der Sauren Zipfel ist es ein unverzichtbarer Bestandteil.“

Schwandorf