Seminar
Aufs Schlimmste gut vorbereitet: So funktioniert der Einsatz bei einem Großschadensereignis

23.10.2017 | Stand 31.07.2023, 0:31 Uhr
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Bei einem Großschadensereignis sind nicht nur die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Polizei oder das Technische Hilfswerk gefragt. In solchen Fällen muss auch das Landratsamt wichtige Entscheidungen treffen. Im Katastrophenfall oder bei anderen "koordinierungsbedürftigen Großschadensereignissen" übernimmt die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) das Kommando und die Verantwortung.

LANDKREIS NEUSTADT AN DER WALDNAAB Das könnte bei einem schlimmen Unwetter, einem großen Gefahrgutunfall mit vielen Verletzten oder auch bei einem Terroranschlag sein. Um dieser enormen Aufgabe gewachsen zu sein, bildeten sich die in solchen Fällen verantwortlichen Mitarbeiter des Landratsamtes zwei Tage lang im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Neustadt an der Waldnaab in Neuhaus fort.

Wie schnell es zu so einem "koordinierungsbedürftigen Großschadensereignis" kommen kann, zeigte sich am Vorabend der Schulung mit dem Fund und der Entschärfung der Fliegerbombe in Grafenwöhr. Hier blieb es zum Glück jedoch bei einem Einsatz der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, der noch vor Ort durch einen so genannten "Örtlichen Einsatzleiter" koordiniert werden konnte. Wären aber zum Beispiel noch mehr Betroffene zu evakuieren gewesen oder hätte die Gefahr eines Übergreifens auf explosive Stoffe bestanden, wäre es schnell zum Ernstfall auch für die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) gekommen.

Landrat Andreas Meier und 15 Mitarbeiter des Landratsamtes erfuhren an den beiden Seminartagen von Organisator Klaus Lotter die Rechtsgrundlagen des Katastrophenschutzes und Grundlagen zum Umgang mit dem Dokumentationsprogramm "EPSweb". Jürgen Meyer stellte die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz vor. Jörg Gleißner referierte zum Thema "Digitalfunk" und Marco Saller von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung zur Stabsarbeit. Zum Thema "Bevölkerungsinformation und Medienarbeit" berichtete Pressesprecherin Claudia Prößl. Wolfgang Schwarz von Kreisverbindungskommando sprach über Kartenkunde. Die Grundlagen der taktischen Zeichen und zur Führung einer Lagekarte vermittelte Thomas Schiller vom Technischen Hilfswerk. 

Fazit am Seminarende war, dass die Ausbildung des betroffenen Personenkreises noch weiter intensiviert werden muss. Mit dem neuen Katastrophenschutzzentrum sei eine hervorragende Infrastruktur geschaffen, jetzt müssten die personellen Ressourcen weiter verbessert werden. Auch die Möglichkeit interkommunaler Zusammenarbeit mit dem Landkreis Tirschenreuth und der Stadt Weiden soll geprüft werden. Außerdem wird jetzt nach dem theoretischen Teil so bald wie möglich eine entsprechende praktische Übung stattfinden.

Schwandorf