"Zeit ist Hirn"
Schlaganfallnetzwerk: Das Krankenhaus St. Barbara verfügt über Spezialstation

11.07.2017 | Stand 31.07.2023, 19:50 Uhr
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Die Versorgung von Schlaganfallpatienten im Landkreis Schwandorf ist dank des Krankenhausverbunds der Barmherzigen Brüder gesichert – im Notfall gilt: "Zeit ist Hirn".

SCHWANDORF Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller wollte sich zusammen mit einer Gruppe von Parteifreunden am Montag persönlich über die Schlaganfalleinheit im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf informieren.

Wohnortnahe Versorgung

Bei der Schlaganfallbehandlung zählt jede Minute. Daher kann eine wohnortnahe spezielle Schlaganfallstation Leben retten. Davon überzeugten sich die prominenten Besucher bei ihrer Besichtigung der sogenannten Stroke Unit. Darüber hinaus informierte Dr. Martin Baumann, Geschäftsführer am Krankenhaus St. Barbara Schwandorf, über die bevorstehende nächste Baumaßnahme in Höhe von etwa 50 Millionen Euro, die für das Krankenhaus als bestehenden Zentralversorger der Region geplant ist.

Schlaganfallnetzwerk

Oberbürgermeister Andreas Feller zeigte sich sichtlich zufrieden, dass es gelungen ist, in Schwandorf ein wichtiges Gesundheitszentrum für die Region zu festigen. Als größte Klinik im Landkreis Schwandorf verfügt das Krankenhaus St. Barbara unter anderem über eine hochmoderne Schlaganfalleinheit, die eine umfassende Versorgung von Schlaganfallpatienten ermöglicht.

Auf der Stroke Unit stehen neben Fachärzten und geschulten Pflegekräften moderne Geräte zur Verfügung, die es ermöglichen, Patienten in bester Weise zu überwachen und zu behandeln. Zur optimalen Patientenversorgung bildet das Krankenhaus St. Barbara zusammen mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg ein Schlaganfallnetzwerk. Für klinische Fragestellungen kann jederzeit telemedizinisch Kontakt zum Netzwerkpartner in Regensburg aufgenommen werden. Die neurologische Untersuchung der Patienten wird in Regensburg dank Telemedizin von Fachärzten zeitgleich mitverfolgt und bewertet. Im Rahmen der Untersuchung über Videokonferenz und Mitbeurteilung der Computertomographien wird dann zusammen das weitere Vorgehen festgelegt. Außerdem sind mit Dr. Horatiu Biber und dessen fachärztliche Vertretungen täglich Neurologen von den Barmherzigen Brüdern aus Regensburg zur Behandlung vor Ort in Schwandorf. Für die Patienten im Krankenhaus St. Barbara zeigt sich ein weiterer positiver, signifikanter Vorteil hinsichtlich der Verlegung von Patienten, die eine weiterführende Spezialbehandlung benötigen. Dank der engen Vernetzung mit der Klinik für Neurologie im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg ist man dort schon vor Ankunft des Patienten umfassend informiert und auf ihn vorbereitet.

"Patienten, die im Einzelfall einer hochspezialisierten Weiterbehandlung bedürfen, die nur an einigen spezialisierten Zentren vorgehalten wird, können kurzfristig weiterverlegt und bei uns lückenlos auf der zertifizierten überregionalen Stroke Unit weiterbehandelt werden. Neben einer katheterbasierten Gefäßeröffnung können hier rund um die Uhr in Einzelfällen erforderliche neurochirurgische Eingriffe durchgeführt werden", erklärte Prof. Dr. Hendrik Pels, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg. Zusammen mit Dr. Elisabeth Bösl, Chefärztin Kardiologie und Pneumologie am Krankenhaus St. Barbara, demonstrierte er den Besuchern das Vorgehen in einer Stoke Unit.

Jede Minute zählt

"Schlaganfallpatienten sind Notfallpatienten“, betonte Dr. Elisabeth Bösl. Dieser Grundsatz gilt für ihr Team der Schlaganfalleinheit und ist Basis der Entwicklungen in den letzten Jahren, die die Behandlung von Schlaganfällen in Stadt und Landkreis Schwandorf deutlich verbessert haben. Bei Schlaganfällen zählt jede Minute. Unter Sauerstoffmangel können pro Minute zwölf Kilometer an neuralem Fasernetz zerstört werden. Eine Verzögerung der Behandlung von 30 Minuten bedeutet eine um 14 Prozent geringere Chance, den Schlaganfall ohne wesentliche Behinderung zu überleben. Höchste Eile ist geboten. Verkürzt bedeutet das "time is brain" oder "Zeit ist Hirn". Die Wichtigkeit einer speziellen Schlaganfalleinheit zur Versorgung der Patienten betonte auch Dr. Martin Baumann, Geschäftsführer am Krankenhaus St. Barbara: „Als Zentralversorger für die Stadt und den Landkreis Schwandorf bieten wir selbstverständlich die personellen und technischen Standards für eine leitliniengerechte Schlaganfallbehandlung. Als ein Krankenhaus im Verbund der Barmherzigen Brüder können wir darüber hinaus eine wohnortnahe, hochqualitative Versorgung garantieren.“ Je rascher die Schlaganfallbehandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Überlebenschancen des Patienten und desto eher lassen sich bleibende Schäden verhindern. Nach Möglichkeit sollte die Behandlung in einer Stroke Unit erfolgen, einer Spezialabteilung für Schlaganfallpatienten. Die Schlaganfalleinheit am Krankenhaus St. Barbara ist daher eine sehr wichtige medizinische Einrichtung, um auch im Landkreis Schwandorf eine wohnortnahe Schlaganfallversorgung zu haben.

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