Entscheidung über Haftbeschwerde
Gericht lässt sich Zeit: Verdächtiger im Fall Baumer bleibt weitere Nacht im Gefängnis

07.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:35 Uhr
−Foto: Foto: ZDF / Aktenzeichen XY

Für Anfang der Woche war die Entscheidung in Aussicht gestellt worden, doch es scheint schwieriger zu sein, als zunächst gedacht. Am Dienstagabend war klar: Der 28-Jährige, der im Verdacht steht, Maria Baumer (26) aus Regensburg getötet zu haben, muss eine weitere Nacht hinter Gittern verbringen!

REGENSBURG "Nicht vor Morgen Früh", so Johann Piendl, Pressesprecher am Landgericht Regensburg, sei mit einer Entscheidung zu rechnen. Erst Mitte der Woche also wird sich entscheiden, ob der Tatverdächtige auf freien Fuß kommt, ob also die Haftbeschwerde, die Anwalt Michael Haizmann eingelegt hat, Erfolg hat. Nach aktuellem Sachstand ist wohl davon auszugehen, dass das Landgericht die Beschwerde ablehnt, Haizmann wird dann wohl den Weg der Haftbeschwerde ans Oberlandesgericht gehen müssen.

Haizmann hatte noch am Montag zögerlich reagiert, als das Wochenblatt ihn nach den Erfolgsaussichten der Beschwerde befragte. Er habe diese nach der damaligen Aktenlage gestellt, zwischenzeitlich sei aber natürlich weiter ermittelt worden. Was dabei herausgekommen sei, wisse er noch nicht. Haizmann selbst war am Dienstag bei Gericht beschäftigt, bis Ende der Woche ist er aus privaten Gründen nicht erreichbar.

Die Ermittlungen indes laufen weiter auf Hochtouren, die Ermittlungsgruppe "Maria" ist weiter im Einsatz. An der Ermittlungsgruppe habe sich nichts geändert, nun bestehe lediglich Gewissheit, dass Maria Baumer tot ist, so Michael Rebele, Pressesprecher am Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg. Schon vor dem Auffinden der Leiche hatte man immer im Fokus, dass eines Tages die Todesnachricht eintreffen könne, man müsse bei solchen Fällen "auch immer an das Schlimmste denken". Seit der Verhaftung des 28-jährigen Verlobten der Toten ermittle man nun auch ganz konkret wegen eines Tötungsdeliktes.

Insgesamt acht Personen sind aktuell dabei, die 15 Hinweise zu bearbeiten, die nach der neuerlichen Öffentlichkeitsfahndung über die Medien eingegangen sind. Das Polizeipräsidium hatte sich mit einigen Fragen an die Bevölkerung gewandt, unter anderem auch erneut über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst". Diese Hinweise werden nun „gewertet und abgearbeitet“, so Rebele. Die Untersuchung des Klappspatens, der am Leichenfundort nahe Bernhardswald sichergestellt worden ist, dauert beim Landeskriminalamt noch an. Was weiter fehlt, ist der Rucksack, den Maria Baumer angeblich am Tag ihres Verschwindens mitgenommen haben soll. Es handelt sich dabei um einen schwarzen Rucksack der Firma Wenger, der Rucksack war mit einem weißen Kreuz auf rotem Grund versehen.

Weitere Angaben zu den Ermittlungen und den Ergebnissen will das Präsidium aktuell nicht machen, man werde "keine weiteren Details präzisieren", so Rebele auf Wochenblatt-Anfrage am Dienstag, 1. Oktober.  

Hinweise nimmt die Kripo in Regensburg weiter unter der Telefonnummer 0941/ 506-2888 oder auch per Mail an kpi.regensburg@polizei.bayern.de entgegen. Zeugen können aber auch jede andere Polizeidienststelle aufsuchen, um Beobachtungen zu melden.

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