Nach der Nazi-Kundgebung:
Bündnis "Kein Platz für Nazis" lobt Regensburger Bevölkerung für ihr Engagement gegen Rechts

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 3:00 Uhr
−Foto: n/a

Das Bündnis "Kein Platz für Nazis" aus Regensburg (KPfN) hat zur Nazi-Kundgebung vom Freitag, 10. Mai, Stellung genommen. Vertreter Andreas Schmal lobt "das Engagement zahlreicher Menschen", die einen "Naziaufmarsch in der Stadt Regensburg verhindert" haben.

REGENSBURG Wir dokumentieren die Pressemeldung des Bündnisses:

Am Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr versuchten etwa 60 Angehörige des neonazistischen Freien Netzes Süd (FNS) in Regensburg einen Aufmarsch durchzuführen. Dass sie dies am 80 Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten planten, macht diesen Versuch nur noch infamer.

Dass in dieser Pressemitteilung von "Versuch" geschrieben werden kann ist den über 300 Regensburgern und Regensburgerinnen zu verdanken, die innerhalb einer Stunde nach Bekanntwerden des Aufmarsches zum Regensburger Bahnhof eilten und laut und deutlich den Nazis des FNS den Weg blockiert und sie damit aus der Stadt gewiesen haben. Zum dritten Mal in Folge wurde durch das Engagement zahlreicher Menschen ein Naziaufmarsch in der Stadt Regensburg verhindert.

Das Bündnis KPfN kritisiert in diesem Zusammenhang aber auch den Einsatz der Polizei. Obwohl ein Gutteil der anwesenden Nazis vorbestraft und als gewalttätig bekannt sind, obwohl diese mehrfach aggressiv die Polizeiabsperrung durchbrechen wollten und dies einmal auch schafften, obwohl dabei mehrere junge Gegendemonstranten mit Fäusten und Füßen traktiert wurden, obwohl also die heikle Situation zu erkennen gewesen wäre, schaffte es die Polizei nicht, die Rechten konsequent in Schach zu halten. Wir hielten es für angebracht, wenn die Polizei in Zukunft das Gewaltpotential der Rechten zur Kenntnis nehmen und entsprechend Kräfte einsetzen würde. Dass keiner der Schläger anschließend festgenommen wurde ist auch nur schwer zu erklären.

Kein Platz für Nazis ist ein Bündnis gegen Rechts aus Regensburg. Es existiert seit 2005 und koordiniert Aktivitäten gegen rechte Aufmärsche und Aktivitäten in und um Regensburg. In ihm treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von DGB, Soziale Initiativen, [anita_f.] antifaschistische Gruppe, VVN-BdA, SJD-Die Falken, MC Kuhle Wampe, Linkspartei und anderen.

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