Geburtstagskonzert:
Vokalensemble Cantico begeistert zusammen mit dem Cellisten Thomas Beckmann den Papst

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 0:51 Uhr
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"Das Engagement der Caritas und von Thomas Beckmann ist kein äußerlich aufgesetzter Zweck, sondern kommt von innen her aus dieser Musik, die die Kälte in uns überwindet und unser Herz auftut. Das haben wir alle heute gemerkt." Das sagte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache im Anschluss an das einstündige Konzert am Samstag, 11. August, in Castel Gandolfo.

REGENSBURG/VATIKAN Der Düsseldorfer Cellist Thomas Beckmann, Gründer des Vereins "Gemeinsam gegen Kälte", und das Regensburger Vokalensemble Cantico gestalteten diese beeindruckende musikalische Stunde. Das Konzert fand im exklusiven familiären Rahmen vor etwa 200 Gästen statt. An der Seite des Heiligen Vaters saß auch sein Bruder, der frühere Regensburger Domkapellmeister Georg Ratzinger.

"Wir alle haben ganz ergriffen dem warmen Klang und der großen Tonfülle des Cellos gelauscht", sagte der Papst. Musik sei Ausdruck des Geistigen, eines Innenraums des Menschen, der für das Wahre, das Gute und das Schöne geschaffen sei. Der Heilige Vater genoss den musikalischen Hochgenuss an diesem Abend sichtlich. Das Konzert war auch ein Gruß des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert.

"Wir hoffen, ihnen im Jahr ihres 85. Geburtstages mit diesem Konzert eine Freude machen zu können", richtete sich Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Dr. Roland Batz zu Beginn an den Heiligen Vater. Gleichzeitig stehe dieses musikalische Ereignis als Zeichen für das großartige Engagement von Kirche und Caritas für arme und obdachlose Menschen in der ganzen Welt und in Deutschland. Die Regensburger Caritas fühle sich dem Papst besonders verbunden. Es sei kein Geheimnis, dass der Papst außerdem ein Kenner und großer Freund der Musik ist, sagte der Caritasdirektor. Viermal gastierte Beckmann bereits in Regensburg, immer auch zugunsten der Caritasarbeit in der Heimat des Papstes. Papstbruder Georg Ratzinger war Schirmherr der Konzerte und zeigte sich tief beeindruckt.

"Die Begegnung mit dem Heiligen Vater bei dieser musikalischen Stunde erfüllt uns mit großer Dankbarkeit. Daraus werden wir neue Kraft für unser Engagement für Menschen in Not schöpfen", sagte Beckmann. Der Star-Cellist ist bekennender Katholik und war früher Ministrant. "Was wäre die Welt ohne Kirche? Ohne die Kirche wäre die Welt ärmer", ist er überzeugt. Die Kirche sei immer auch eine dienende gewesen und erhebe weltweit ihre Stimme gegen Armut, Ausgrenzung und Ausbeutung. Musik sei dafür eine Sprache, die in der ganzen Welt verstanden werde.

Das Papstkonzert führte Beckmann nach vielen Jahren auch wieder mit seiner Frau Kayoko zusammen. Für dieses Konzert kam sie nach Jahren schwerer Krankheit und unzähligen Behandlungen aus Japan nach Europa zurück. Die Pianistin kämpfte neun Jahr dafür, wieder Klavier spielen zu können. Das Konzert für den Papst war ein beeindruckendes Comeback. Sie begleitete ihren Mann auf dem Konzertflügel bei Beethovens A-Dur-Sonate, bei Gabriel Faure’s Elegie und bei "Nina" von Giovanni Battista Pergolesi. "Wir schenken Musik und werden dadurch selber beschenkt", so Beckmann.

Yuko Kasahara, die mit Thomas Beckmann während Kayokos Erkrankung spielte, begleitete beim Konzert die "Habanera" von Maurice Ravel. Die 25 Sängerinnen und Sänger von Cantico präsentierten geistliche Werke von Monteverdi, Pachelbel, Mendelssohn-Bartholdy oder Josef Gabriel Rheinberger. Georg Ratzinger wählte einige "Lieblingsstücke" seines Bruders aus. Ehe Papst Benedikt seinen apostolischen Segen erteilte, erklang die "Gold‘ne Abendsonne" im Satz von Franz Lehrndorfer.

Regensburg