Verkehr
Zwei neue Parkhäuser sollen den Parkplatz-Wahnsinn in Regensburg lindern

11.07.2017 | Stand 14.09.2023, 11:25 Uhr
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Parkplätze sind in der Regensburger Innenstadt Mangelware – für Besucher, aber auch für Anwohner. Zwei neue Parkhäuser sollen das Problem nun lindern. Doch das kann Jahre dauern.

REGENSBURG Die Parkplatzsituation im Welterbe wird immer dramatischer. Durch den Bau des Museums der Bayerischen Geschichte ist ein wichtiger Parkplatz am Donaumarkt weggefallen. Jetzt will die Stadt Regensburg endlich Abhilfe schaffen – eine neue „Mobilitäts-Drehscheibe“ soll entstehen. Am heutigen Mittwoch soll der Planungsausschuss zumindest mal einen Auftrag für ein Gutachten erteilen. Zwei Maßnahmen will die Rathaus-Koalition in den Blick nehmen: Zum einen das Alte Eisstadion. Dazu soll eine Kreuzung ausgebaut werden.

Da ein solches Parkhaus, das an dieser Stelle entstehen könnte, den Blick auf die Domtürme verstellt, hat es Auswirkungen auf das Welterbe – laut Sitzungsunterlagen sind die Vertreter von Icomos, die an die Unesco berichten, informiert. Sie baten um enge Einbindung in die Planungen. Doch nicht nur ein Parkhaus soll dort entstehen. Der Untere Wöhrd soll zu einer Verkehrs-Drehscheibe ausgebaut werden. Bis zu 1.500 Parkplätze sollen hier entstehen, auch ein Stellplatz für Reisebusse und Wohnmobile, aber auch Lademöglichkeiten für Elektroautos, Leihräder und sogar ein Car-Sharing-Stellplatz sollen eingerichtet werden. Auch an ein Café oder einen Kiosk ist sogar gedacht.

Eine weitere Entlastung soll ein weiteres Parkhaus bringen. Stadtamhof wird zusehends zum Hotspot der Jungen und Schönen. Doch der begehrte Stadtteil hat zwischenzeitlich ein Verkehrsproblem. Die sogenannte Gräßlschleife, die von der Schleuse am Protzenweiher in Richtung Hauptstraße parallel zum Kanal führt, ist ständig zugeparkt. Kein Wunder, viele Besucher der Altstadt schlendern nun erst einmal über Stadtamhof, um dann die Donau auf der Steinernen zu überqueren. Und auch Anwohner nutzen die Gräßlschleife. Hier soll nun auch ein Parkhaus entstehen, wenn es nach den Plänen der Stadt geht. Bis zu 200 Autos statt der bisher 30 könnten dort unterkommen. „Beide Parkbauten sollten prioritär geplant und gebaut werden. Sie können aber nur dann mittelfristig errichtet werden, wenn Dritte dies übernehmen“, heißt es in der Vorlage. Wahrscheinlich sind damit die Stadtwerke gemeint, die den Großteil der Parkhäuser betreiben.

Dauern kann all das übrigens Jahre. Wörtlich heißt es in der Vorlage für den Stadtrat: "Die Maßnahmen sind nicht im gültigen Investitionsprogramm 2016-2020 enthalten. Um die Planungen vorantreiben zu können, sofern städtische Finanzmittel erforderlich sind, wären im Rahmen der Fortschreibung der Investitions-und Finanzplanung 2017-2021 unter Berücksichtigung der Prioritätensetzung entsprechende Haushaltsmittel zu berücksichtigen." Das heißt wohl zu Deutsch: Das kann noch Jahre dauern.

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