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OB: ,Wir sind das den Fans schuldig!' – steigt der EVR doch noch auf?

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:13 Uhr
−Foto: Foto: Melanie Müller

Der EV Regensburg kann möglicherweise nun doch in die Deutsche Eishockey Liga 2 aufrücken. Das machten Vereinsverantwortliche zusammen mit Oberbürgermeister Joachim Wolbergs am Dienstag (24. Mai) bekannt.

REGENSBURG „EV Regensburg bewirbt sich für die DEL 2“, so war die gute Nachricht für Eishockey-Fans überschrieben, die der Eishockey-Verein am gestrigen Dienstag zusammen mit Oberbürgermeister Joachim Wolbergs verkündete. Hintergrund: Die Hamburg Freezers sind aus der Ersten Liga zurückgetreten, dementsprechend rückt ein anderer Verein aus der Zweiten Liga auf – durch das damit verbundene „Nachrückprozedere besteht nun auch eine gute Chance für die erste Mannschaft des EVR, in die Deutsche Eishockey Liga 2 aufzusteigen“, sagte Wolbergs. „Ich möchte das unbedingt, weil wir in die Zweite Eishockey-Liga gehören!“, fügte der OB an. „Wir sind es den Fans schuldig, diesen Schritt zu gehen, wenn es möglich ist!“

 Aber, auch das machte Wolbergs klar: „Wir brauchen 300.000 Euro von Sponsoren!“ Die Stadt dürfe kein Geld geben. „Wenn sich ein paar, die Geld haben, einen Ruck geben und den Oberbürgermeister oder einen Verantwortlichen des Vereins anrufen und sagen, wir helfen, dann sind wir sehr dankbar“, sagte Wolbergs weiter. Stadtwerke und Rewag stehen jedenfalls Gewehr bei Fuß, das sei der Beitrag der Stadt. Olaf Hermes von der Rewag betonte, dass man einerseits als Stromversorger „ein Interesse daran habe, dass die Stadt wächst. Zum anderen haben wir aber auch ein ganz vitales Interesse daran, Kunden zu binden“, so der Rewag-Chef. Man habe „große Freude an der Seriosität des Vereins, an der Führung und der Organisation“, bescheinigte Hermes dem EVR auch Bestnoten jenseits des rein sportlichen Erfolgs. Gleichzeitig kündigte Hermes aber auch an, dass man das Sponsoring beim EVR erhöhen werde. Einen kleinen Teil der 300.000 Euro könne man auch beisteuern. „Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Donauarena bereits Erstliga-tauglich ist“, sagte Manfred Koller, Chef der Stadtwerke. Derzeit erweitere man um eine Nutzfläche von über 1.000 Quadratmetern. „Zum Beispiel entstehen dort zur Zeit profi-taugliche Umkleidekabinen“, so Koller weiter. Und auch den VIP-Raum habe man nun zur Verfügung gestellt. „Da macht es Spaß, sich aufzuhalten, wenn Spiele sind“, so Koller.

Am Mittwoch vergangener Woche „schockte die Nachricht über das DEL-Aus der Hamburger Freezers alle Clubs in Deutschland“, heißt es vom EVR. Ein jahrelang beim Verein aktiver Investor aus den USA war überraschend ausgestiegen – und im Eishockey kann das eben auch den sportlichen Niedergang bedeuten.

Am 24. Mai mussten nun die Unterlagen bei der DEL 2 eingereicht werden, um am Lizenzierungsverfahren teilnehmen zu können. Der EVR hat sich bereits am Wochenende beworben – und ist guter Hoffnung. Doch ob der Aufstieg dennoch gelingt, ist fraglich – als Absteiger hat Heilbronn Erstzugriffsrecht.

Offenbar gab es beim EVR anfänglich Zweifel, ob man sich tatsächlich bewerben soll. Doch „in der Oberliga sind zu viele Unwägbarkeiten aufgetreten, die derzeit eine seriöse Planung massiv erschweren“, sagte Ivo Stellmann-Zidek vom EVR. „Es erfolgten bereits Gespräche mit der DEL 2, um schnellst- und bestmöglich für das Prüfungsverfahren gewappnet zu sein.“ Auch vom Verband seien negative Signale hinsichtlich der Oberliga gekommen. „Das sorgt für Planungsunsicherheit. Wir kalkulieren mit bestimmten Heimspielen und darauf bauen wir auch unsere Planung auf“, so Stellmann-Zidek.

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