Umbau
Die Anwohner sind entsetzt: Die Bäume sind weg am Georgen-Platz

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 1:55 Uhr
−Foto: n/a

Es tut sich wieder was in Regensburg – es wird gebaut. Rund um das Gelände, auf dem das Museum der Bayerischen Geschichte entsteht, wird kräftig umgestaltet – sehr zum Leidwesen der Anwohner!

REGENSBURG Rund um den Donaumarkt kennt sich ja mittlerweile kein Mensch mehr aus, wie man denn nun am besten zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto durchkommt. Immer mehr Verkehrsteilnehmer meiden diesen Knotenpunkt ganz. Und es werden noch mehr werden, denn in den kommenden Wochen ändert sich mehrfach die Verkehrsführung.

Dem aber nicht genug! Der Besitzer eines Gebäudes am St.-Georgen-Platz wundert sich: Die schönen Linden, die er bei der Sanierung seines Gebäudes geschont und bewacht hat, sind einfach verschwunden, gefällt von der Stadt. „Wir haben das Haus gekauft, weil es so ein schöner Platz war. Und wir haben beim Umbau die Linden geschont, wir haben aufgepasst, dass ihnen kein Haar gekrümmt wird“, so der Hausbesitzer gegenüber dem Wochenblatt. 2012 war das, bis 2014 wurde dann umgebaut. Und nun sind die Bäume weg! Eine Linde, so der Regensburger, werde "uralt". Die Bäume am Georgen-Platz schätzt er auf etwa 30 Jahre, sie hätten also noch einiges an Lebensdauer vor sich gehabt.

Das sagt zumindest der Hausbesitzer, die Stadt Regensburg sieht das ganz anders! "Die Bäume waren altersbedingt stark geschwächt und beschädigt, sie hätten ohnehin beseitigt werden müssen", berichtet Stadtplanungsreferentin Christine Schimpfermann am Donnerstag, 24. März, bei einem Pressetermin vor Ort. Sie geht davon aus, dass man die Bäume auch ohne die Baumaßnahmen innerhalb der kommenden drei Jahre hätte fällen müssen. Zum Ausgleich aber werden nach der Baufertigstellung vier neue Bäume gepflanzt. Welche, das steht noch nicht fest, Linden werden es aber wohl nicht mehr sein. "Die Bäume waren schwach, Linden sind als Stadtbäume nicht geeignet", ergänzt Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Man wolle jetzt rund um das Bayern-Museum Bäume Pflanzen, "die der Stadtluft standhalten", so Wolbergs weiter. Insgesamt werden 13 neue Bäume im Umfeld des künftigen Museums gepflanzt, zwei bestehende Bäume an der Bertold-straße können nach Aussage der Stadt erhalten werden. Besagter Hausbesitzer allerdings gibt sich damit nicht zufrieden! Jeder, der sonst in Regensburg einen Baum fällen wolle, müsse ab einer bestimmten Stammstärke um Erlaubnis fragen, es werde dann auch genau geachtet, welche Bäume man fällen wolle. Nur die Stadt selbst könne es sich offenbar leisten, einfach mal so – in seinen Augen gesunde – Bäume zu fällen. "Wie kommen die auf die Idee?", fragt er sich. Und nicht nur er, auch so mancher Regensburg ging schon verwundert am Platz vorbei und suchte die Bäume ...

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