Nachfrage erhöht sich
Die Nachbarschaftshilfen des Landkreises Regensburg stellen sich vor

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 1:00 Uhr
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Beim Fachtag "Nachbarschaftshilfe" im Landratsamt Regensburg wurde es überdeutlich: Immer öfter werden die Nachbarschaftshilfen in den Gemeinden des Landkreises in Anspruch genommen, immer größer wird der Bedarf an diesem bürgerschaftlichen Engagement, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, denjenigen zu helfen, die ansonsten große Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags haben würden.

LANDKREIS REGENSBURG Gemeint sind hier zum Beispiel ältere Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, die sich aber aufgrund ihrer finanziellen Lage kein Taxi leisten können. Auch spontane Familienhilfe in Notsituationen, Hilfe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise, Fahr- und Begleitdienste oder Hilfe bei Behördengängen wird von den Nachbarschaftshilfen angeboten.

Beim Fachtag "Nachbarschaftshilfe" im Landratsamt trafen alle 25 Vereine oder Vereinigungen, die sich im Landkreis diesem bürgerschaftlichen Engagement verschrieben haben, zusammen. Ebenfalls erschienen waren Vertreter aus Gemeinden, die gerade in den Startlöchern zur Gründung eines Nachbarschaftshilfe-Vereins stehen, wie zum Beispiel Sünching und Donaustauf.

Dr. Gaby von Rhein, Leiterin der Freiwilligenagentur des Landkreises Regensburg, dankte den Vertretern der Nachbarschaftshilfen für deren Engagement. Denjenigen, die kurz vor der Gründung einer Nachbarschaftshilfe stehen oder darüber nachdenken, konnte Dr. Gaby von Rhein ankündigen, dass der Landkreis Regensburg für die Gründung einer neuen Nachbarschaftshilfe 1000 Euro Start-Zuschuss gibt. Nachbarschaftshilfevereine gibt es seit circa fünf Jahren im Landkreis. In 25 der 41 Landkreis-Gemeinden gibt es Nachbarschaftshilfen, was einer Quote von 61 Prozent entspricht.

Der Fachtag „Nachbarschaftshilfe“ diente in erster Linie dem gegenseitigen Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Jeder einzelne Verein stellte seine Struktur, seine Aufgaben vor und legte auch die Probleme dar, die von Zeit zu Zeit auftreten. Diese Vorstellung geschah plakativ mit der Erstellung von Schaubildern, die die einzelnen Vertreter der Nachbarschaftshilfen anfertigten und auf denen sie ihren Verein beschrieben. Die Plakate wurden schließlich präsentiert und bei einem so genannten "Gallery Walk" wurde jedes einzelne und somit jede Nachbarschaftshilfe allen anderen vorgestellt. So kamen die vielen Gemeinsamkeiten aber auch oft ähnliche Fragen und Probleme zum Vorschein.

Die Teilnehmer des Fachtages befassten sich noch mit dem Thema "Um ein Kind zu erziehen, braucht man ein ganzes Dorf", bei dem die MitarbeiterInnen der Koordinierenden Kinderschutzstelle des Landkreises um Unterstützung bei ihrer Arbeit baten. Bettina Langschwager von der Servicestelle für Senioren und Behinderte des Landkreises stellte außerdem ihr Ehrenamtsprojekt "Helferkreis Auszeit" vor, auf das die Nachbarschaftshilfen bei Bedarf zugreifen können. Dieses Projekt entlastet und unterstützt Familien, die zuhause Angehörige mit Demenz betreuen. Schließlich stellte Peter Haschke von der Nachbarschaftshilfe Wenzenbach sein extra für die Nachbarschaftshilfe entwickeltes Computerprogramm vor, das zur Verwaltung von Helferdaten, von Daten hilfsbedürftiger Personen, von Einsatzplänen und Abrechnungen geeignet ist.

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