Szene
Junge Punkrocker wollen bei einem Schülerband-Wettbewerb durchstarten

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 2:07 Uhr
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"Schule, schlafen, saufen" – so lautet der Titel eines Songs der jungen Punkband "ParkPunk" aus Regensburg. Die vier Schüler spielen seit drei Jahren zusammen in einer Band und haben es nun sogar ins Bayernfinale des Schülerband-Contests "SchoolJam" in München geschafft.

REGENSBURG Sami Gronwald (18), Julius Kühn (17), Leon Bellmer (17) und Jan Wunderlich (17) haben eines gemeinsam: Sie alle spielen seit knapp zehn Jahren ein Instrument und sie teilen die Liebe zum Punk. "Wir haben ein Wortspiel für Punk gesucht und da wir gerne auf Parkbänken abhängen, sind wir auf 'ParkPunk' gekommen", erklärt Jan den Ursprung ihres Bandnamens. Im Unterschied zu anderen Bands spielt diese Band jedoch nicht nur Coversongs, sondern sie betätigt sich selbst als Songschreiber – das Ergebnis sind bisher sechs eigene deutschsprachige Punksongs. In absehbarer Zeit wollen sie jedoch nur noch eigene Lieder spielen.

Eigene Songs entstehen in einem Gemeinschaftsprojekt: Wer gerade eine gute Idee für einen neuen Song hat, setzt zunächst daheim ein paar Zeilen auf. Vor oder nach der Bandprobe, die im "House of Rocks" der Musikschule stattfinden, setzt man sich dann zusammen und feilt zusammen an diesem Text, so lange bis alle zufrieden sind. "Wenn das Publikum zu pogen beginnt, haben wir alles richtig gemacht", erklärt Sami ihr Erfolgsrezept.

"ParkPunk" outen sich als Wohlstandpunks

Dabei sehen die vier auf den ersten Blick gar nicht aus wie echte Punker, sondern eher wie normale Schüler von nebenan. "Wir geben zu, dass wir Wohlstandspunks sind", gibt Jan zu. "Wir bedienen das Punkklischee und nehmen uns selbst nicht so ernst", ergänzt Jan. In Regensburg haben sie bereits eine kleine "Fanbase" von rund 20 Personen, die sie auf ihren Auftritten begleiten. Da es an Auftrittsmöglichkeiten für eine Band wie "ParkPunk" jenseits des Mainstreams oft mangelt, freuen sie sich um so mehr, am Mittwoch, 10. Februar, in München beim Bayernfinale des "SchoolJams" unter den letzten zehn Bands zu sein.

Echtes Punkleben: Ein Kasten Bier als Gage

Auftrittserfahrung hat die Band bereits am Ostengassenfest, am Bürgerfest und beim Schulfest des Goethe Gymnasiums gesammelt. Dieses Jahr dürfen sie sogar auf einen Auftritt am Jahninselfest hoffen. Ihr große Ziel für dieses Jahr ist allerdings die erste eigene Platte. Diese scheiterte bisher nicht an mangelnden Ideen, sondern an den Produktionskosten. Denn außer einem Kasten Bier haben sie bisher noch keine Gage für ihre Auftritte bekommen.

Bis sie ganze Stadien füllen – wie ihre Vorbilder die "Ramones" oder die "Sex Pistols" – wird wohl noch eine ganze Weile vergehen. Doch mit ein bisschen Glück könnten sie diesem Ziel durch einen Sieg beim "Bayernfinale" in München näher kommen. Eine Jury wählt dort aus den zehn Finalisten einen Gewinner aus, der dann wiederrum ins Deutschlandfinale nach Frankfurt darf. Aber eines kann den Jungs jetzt schon keiner mehr nehmen, den puren Spaß am Musikmachen.

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