Stadionneubau
Neues Jahnstadion: Bescheiden ist es nicht, aber zumindest gehört es uns

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:55 Uhr
−Foto: n/a

Bescheiden sieht anders aus. Aber immerhin: Das neue Stadion gehört laut OB Wolbergs weder dem Jahn noch Conti, sondern den Bürgern. Die zahlten auch die 52 Millionen Euro für die Prachtarchitektur mit Machtwahnansätzen.

REGENSBURG Bescheidene Architektur sieht anders aus. Von außen ist das neue Jahnstadion, das man laut Sponsorenvertrag wohl „Continental-Arena“ nennen sollte – schließlich beteiligt sich der Konzern mit einer Million Euro auf fünf Jahre an den Unkosten – eher ein Ausdruck des Geldes. Das war schon immer so: Macht sieht man den Gebäuden einer Stadt an.

Innen wirkt das neue Stadion dabei viel filigraner: Hier kann man sich gut vorstellen, dass Stimmung aufkommt. Sympathisch ist das Stadtwappen, das mit weißen Sitzschalen zwischen den roten Reihen symbolisieren soll, was Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bei der Vorstellung des Stadions sagt: „Es gehört nicht dem Jahn, es gehört auch niemand anderem, denn hier sind alle nur eingemietet – das neue Stadion gehört ausschließlich den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Regensburg.“

Und genau das soll jetzt gefeiert werden. Am heutigen Dienstagabend fand bereits ein Benefizspiel statt, bei dem auch Wolbergs einen Einsatz hatte. „Ich habe darum gebeten, mich zu schonen und mich ein Tor schießen zu lassen“, witzelte er noch im Vorfeld. Am Freitag kommt dann mit Augsburg die Erfolgsmannschaft des früheren Jahntrainers Markus Weinzierl. Hätte man den Straubinger nur halten können, der sportliche Niedergang des Jahn wäre vielleicht abgewendet worden – jetzt aber muss man quasi für die Holzklasse in ein Stadion, das durchaus Bundesliga-Qualitäten hat.

„Keine Konkurrenz unter Sportvereinen“ Dass das Stadion für alle Bürger ist, soll auch das Eröffnungswochenende beweisen. Am Samstag, 18. Juli, gibt es um 13 Uhr den kirchlichen Segen für das Stadion – und anschließend wird gefeiert. Die Feier ist für den Steuerzahler insgesamt nicht günstig, das Stadion kostete etwa 52 Millionen Euro. Allerdings hatte man keine zweite Elbphilharmonie produziert: „Wir sind im Kostenrahmen geblieben“, sagte Personalreferent Karl Eckert. Etwa drei Millionen wird der Unterhalt kosten.

Allerdings wird das neue Stadion auch als Veranstaltungsraum genutzt werden. „Ich bin hier schon zu vielen davon eingeladen, um ein paar Worte zu sprechen“, so Wolbergs. Und auch die anderen Sportvereine sind übrigens am Tag der offenen Tür mit Präsentationen am Parkplatz dabei, „Konkurrenzdenken sehe ich hier nicht“, so Wolbergs. Immerhin baue man jetzt auch eine Leichtathletikhalle. Das ganze Programm findet man im Netz.

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