Missbräuche
Generalvikar stellt sich Missbrauch-Debatte bei Domspatzen – hinter verschlossenen Türen

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:49 Uhr
−Foto: Foto: Eckl

Der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs hat sich zusammen mit dem Missbrauchbeauftragten vergangene Woche der Debatte um den Missbrauch-Skandal bei den Domspatzen gestellt – allerdings hinter verschlossenen Türen. Pressevertreter waren nicht willkommen.

REGENSBURG Den Verantwortlichen der Regensburger Domspatzen blieb in letzter Zeit nicht viel erspart. Zuerst werden sie im Zusammenhang mit einer Werbekampagne der Tourismus GmbH deutschlandweit zum Thema, dann bringt eine ARD-Dokumentation mutmaßliche Missbrauchsfälle erneut aufs Tapet. Auch das Wochenblatt hatte, als die Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche und in der Odenwaldschule ruchbar wurden, über einen solchen Fall berichtet. Bis 1959 hatte ein Präfekt das Internat geleitet, der Jungen missbrauchte. Ein Opfer von damals, das, als die Fälle bekannt wurden, vom Internat genommen wurde, hatte dem Wochenblatt Beweise wie etwa ein Urlaubsfoto mit dem Präfekten vorlegen können. Zudem wurde der Mann damals strafrechtlich belangt.

Auch in der Dokumentation der ARD war das Urteil von damals Thema. Offenbar hat es, wohl auch, weil Gerhard Ludwig Müller nicht mehr Bischof und Benedikt nicht mehr Papst ist, einen Meinungswandel bei der Kirchenleitung gegeben.

Am vergangenen Freitag, 13. Februar, fand eine Informationsveranstaltung zum Thema Missbrauch im Wolfgangssaal statt. „Der Generalvikar des Bistums Regensburg, Michael Fuchs, und der Missbrauchsbeauftragte Dr. Martin Linder werden anwesend sein und ausführlich über die vergangene und aktuelle Aufarbeitung der Missbrauchsfälle durch das Bistum Auskunft geben“, hieß es in der Einladung. Leider geschah dies erneut hinter verschlossenen Türen – auch auf Nachfrage des Wochenblattes wollte man uns weder an der Veranstaltung teilnehmen lassen, noch Auskunft darüber geben.

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