Kultur
Literatur-Freitage im Freilichtmuseum Massing: "Heimat – iatz und seinerzeit"

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 16:00 Uhr
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Drei Abende lang steht das Freilichtmuseum Massing im April und Mai wieder im Zeichen der Literatur. Gemeinsam mit dem Kulturreferat des Bezirks Niederbayern lädt es im Rahmen der "Literatur-Freitage" auch in diesem Jahr zu Lesungen in den historischen Heilmeierhof auf dem Museumsgelände ein.

MASSING Zum Auftakt liest der Schauspieler Christoph Krix am 8. April 2016 aus dem Roman "Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern" von Hanns Haller (1902 bis 1984). Das könnte anstrengend sein, wenn es der lebenserfahrene Kelheimer Schulrat Hanns Haller nicht mit so viel Güte und stiller Heiterkeit niedergeschrieben hätte. Der in Schwimmbach am Rand des Gäubodens in eine niederbayerische Lehrerdynastie hineingeborene Autor hat viel Heimatkundliches und manches Belletristische geschrieben. Sein Alterswerk aus dem Jahr 1981 verdient es, in Erinnerung gerufen zu werden. Der Theatermusiker Peter Pichler wird die Lesung auf seinem Mixturtrautonium untermalen.

Am 22. April 2016 trägt der Schriftsteller und Heimatpfleger Rupert Berndl eigene Gedichte vor. Berndl schaut den Leuten aufs Maul. Was er da sieht – und hört, ist Stoff für seine vergnüglichen Gedichte, die er mit todernster Miene vorträgt. Kurzweilig sind die Verse und immer mit einer gehörigen Portion Selbstironie gewürzt. Seine Gedichte liegen in mehreren Büchern vor, das jüngste trägt den Titel: "Stimmt's?" In Massing zieren sie außerdem die ganze Saison über die auf dem Rundweg des Museums aufgestellten Literaturbrettln. Zwischen den Leseblöcken spielt Kathi Gruber, Volksmusikpflegerin der Stadt Passau, auf ihrer Steirischen auf.

Zum Abschluss am 6. Mai 2016 sind der Musiker und Literat Erwin Rehling und der Musiker Peter Holzapfel mit ihrem neuen Programm zu Gast. "Neues von früher" beschreibt eine kindliche Welt aus heutiger Sicht! Schauplatz dieser wahren und erlebten Ereignisse aus den 1960er-Jahren ist ein kleines Dorf in Oberbayern, in dem Rehling aufwuchs, wo jeder jeden kannte, es Anteil nehmende Nachbarschaft gab. Die scheinbare Idylle birgt Momente voller Tragik, Komik und Humor! Sensible Beobachtungen im Dialekt, Erinnerungen fern jeglicher Wehmut, die ihre Kraft aus der Einfachheit von Sprache und Erlebnis schöpfen. Die Musik dazu: ein hochartifizielles zeitgenössisches Klanggeflecht, rockig, jazzig, experimentell – in direkter Verbindung zu den Geschichten.

Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt zu den Lesungen ist frei.

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