Generationenwechsel bei der Sparkasse Landshut
Vom Azubi zum Vorstandsvorsitzenden

07.06.2018 | Stand 13.09.2023, 2:57 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Schmid

Die Sparkasse Landshut gehört zu den erfolgreichsten in ganz Bayern. Jetzt steht bei der Bank die wohl wichtigste Personalie der letzten Jahre an. Am Donnerstag wurde bekannt gegeben, wer den Posten des im nächsten Jahr ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden Dietmar Bruckner übernehmen wird. Vorgestellt wurde ein weiterer Neuzugang im Vorstand. Jetzt fehlt nur noch die Nummer drei an der Spitze.

LANDSHUT Bruckner, der erst vor Kurzem zum Sprecher der niederbayerischen Sparkassen berufen wurde, scheidet im April 2019 aus Altersgründen aus. Bereits im Dezember 2016 hatte man sich im Verwaltungsrat der Sparkasse auf seinen Nachfolger an der Spitze des Vorstands geeinigt. Der Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Peter Dreier, bestätigte auf der Pressekonferenz in der Sparkasse, was längst ein offenes Geheimnis in Landshut war: „Helmut Muggenthaler wird die Nachfolge von Dietmar Bruckner antreten.“

Muggenthaler ist ein Eigengewächs der Landshuter Sparkasse. Der 48-Jährige hat hier seine Karriere als Bankkaufmann-Azubi begonnen und sich dann im Lauf der Jahre über verschiedene Führungspositionen hochgearbeitet. „Ich habe das Geschäft von der Pike auf gelernt“, sagt er selbst. Im Sparkassen-Vorstand war er unter anderem für den Bereich Digitalisierung zuständig. „Wir müssen unsere Traditionen und Stärken bewahren, gleichzeitig die notwendigen Schritte in die Zukunft gehen.“ Muggenthaler übernimmt die Führung in Zeiten, die für Banker angesichts einer drohenden Italien-Krise, eines Handelsstreits mit den USA, des Brexit, einer 0-Zins-Phase und neuer Regularien alles andere als rosig sind. Beschweren kann sich die Sparkasse Landshut aber nicht. Das Haus hat erst kürzlich eine glänzende Bilanz für 2017 vorgelegt und auch das Jahr 2018 hat vielversprechend begonnen. So steigerte sich der Wertpapierabsatz heuer bislang um rund 4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bis Ende April wurden 735 neue Kundendepots eröffnet. Damit übersteigt deren Anzahl bei der Sparkasse erstmals die Marke von 23.000.

Zur Seite stehen wird Muggenthaler in Zukunft ein neues Gesicht im Vorstand. Am 1. Juli wird Andy Geisler von der Sparkasse Rosenheim Bad-Aibling nach Landshut wechseln. In Oberbayern war der gebürtige Wolfsburger bereits stellvertretendes Vorstandsmitglied. Der Wechsel vom Chiemsee nach Landshut ist für ihn ein Karrieresprung. Ähnlich wie Muggenthaler startete auch Geisler seine Karriere bei der Sparkasse, allerdings in Gifhorn-Wolfsburg. Etwa vor 12 Jahren wechselte er dann nach Oberbayern. Jetzt zieht es ihn von Chiemsee in die prosperierende niederbayerische Bezirkshauptstadt. Ein Beweggrund für den Wechsel: „Der Ruf der Landshuter Sparkasse ist spitze“, sagt der 43-Jährige. Bergwandernd gehört zudem nicht gerade zu den Passionen des Hobby-Musikers. Und natürlich war auch seine Familie – Geisler ist Vater von zwei Kindern im Alter von sechs und acht Jahren – von der Stadt begeistert. „Die Kinder kennen ihre Schule. Die Kisten sind gepackt.“ Am 1.Juli geht‘s endlich in Landshut los.

Fehlt nur noch der Dritte im Bund des Vorstands. Wer das sein wird, soll sich bis Herbst entscheiden, wie Oberbürgermeister Alexander Putz, ebenfalls Verwaltungsratsvorsitzender, erklärte. Derzeit läuft die Bewerbungsphase für den Posten.

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