So wird man 103
Kalt duschen, warmes Bier und die Apothekerzeitung

05.04.2018 | Stand 14.09.2023, 11:25 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Stadt

„Eiskalt duschen und warmes Bier trinken“ – diesen Rat für ein langes Leben hat letztes Jahr die damals 102-jährige Rosa Huber Oberbürgermeister Alexander Putz mit auf den Weg gegeben. „Das hilft wirklich. Hab ich aus der Apothekerzeitung“, sagt sie jetzt ein Jahr später zu ihrem 103. Geburtstag im BRK-Seniorenwohnsitz Hofberg.

LANDSHUT Auch zu diesem besonderen Anlass ließ es sich Putz nicht nehmen, Sie erneut zu besuchen. Dass der Oberbürgermeister diesen Rat nur allzu gerne beherzigt habe, aber eben umgekehrt, wie er gestand, vor allem was das kalte Bier betreffe, nahm sie lächelnd zur Kenntnis. Schließlich – wusste Putz noch aus dem letzten Jahr zu berichten – habe sie ja auch erst mit 99 damit angefangen. Was die Jubilarin folglich handabwinkend bestätigte: „Bis dahin haben Sie ja noch ein paar Jährchen“. Dann doch lieber „regelmäßig Schwimmengehen ab 60“ – ein weiterer Tipp der 103-Jährigen, der schon mehr Anklang beim Rathauschef fand.

Dass Putz sein Versprechen gehalten und sie zu ihrem diesjährigen Geburtstag erneut besucht hat, freute die Jubilarin sichtlich. „Vielen herzlichen Dank. Schön, dass Sie hier sind“, sagte sie. „Und g’sund bleib’n, gell“, so die 103-Jährige zum OB.

Erst kürzlich war Rosa Huber mehrere Wochen lang gesundheitlich angeschlagen; seit wenigen Tagen jedoch, pünktlich zu ihrem Geburtstag am 1. April, ist sie wie durch ein kleines Wunder wieder in bester Form.

Rosa Huber blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Die Jubilarin wuchs in Rain am Lech mit drei Geschwistern auf. Mit 18 Jahren ging es „hinaus ins Leben“: Als Hausangestellte verdiente die junge Frau 10 Mark im Monat; nur Sonntagnachmittag gab‘s frei. 1936, im Alter von 21 Jahren, zog sie in ihr „geliebtes München“, wie sie sagte. Dort heiratete und lebte sie zusammen mit ihrem Mann, der als Straßenbahnfahrer beschäftigt war. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Die Familie wurde im Krieg dreimal ausgebombt und musste immer wieder Unterschlupf bei Verwandten in Niederbayern suchen. Nach dem Krieg folgten harte Jahre des Existenzaufbaus. Davon unterkriegen ließ sich Rosa Huber nicht. „Ich hab einfach alles von mir abgeschüttelt“, sagt sie.

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