Offener Brief
Landshuter Architekten fordern Erhalt von Fritz Koenigs Anwesen!

11.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:21 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Der Verein Architektur und Kunst in Landshut mit seiner Vorsitzenden Barbara Anetsberger fordert, dass das Anwesen des Künstlers Fritz Koenig nach dessen Tod erhalten bleibt. In einem offenen Brief wendet sich der Verein mit seiner Forderung an Stiftungsrat, Stadtrat und Oberbürgermeister, die Regierung von Niederbayern, Landrat, TU München, Akademie der Bildenden Künste München, Skulpturenmuseum im Hofberg.

LANDSHUT „Fritz Koenig und Ganslberg gehören untrennbar zusammen“, heißt es in dem Schreiben. Der Ganslberg mit seinen großflächigen Wiesen und Wäldern habe Fritz Koenig inspiriert und im offenen Skulpturenpark hätten seine Bildhauerarbeiten durch Bewitterung ihre charakteristische Patina erhalten. „Viele dieser Skulpturen sind dem Ort nach wie vor untrennbar verbunden.“ Und weiter: „Der Ganslberg ist Ausdruck der Persönlichkeit Koenigs, seines Lebens, seines Wirkens, seiner Geschichte. Wer den Menschen und Künstler Fritz Koenig und seine Frau Maria Koenig verstehen will, muss den Ganslberg erleben. Es wäre unverantwortlich, diese Anlage aus dem Stiftungsvermögen zu lösen und zu verkaufen. Wir appellieren deshalb dringend an die Verantwortlichen, den Ganslberg im Sinne Koenigs zu erhalten und zu nutzen.

Es gebe bereits den Vorschlag, den Ganslberg zu einem kreativen Ort zu entwickeln, der in Verbindung mit dem Skulpturenmuseum als bewahrendem Ort neue Möglichkeiten der Kulturvermittlung eröffnet. In aktiver Auseinandersetzung mit Ort und Werk könnten beispielsweise angehende Bildhauer sich vom Lebenswerk Koenigs inspirieren lassen und Ganslberg als Lebens- und Arbeitsort auf Zeit nutzen und damit auch das kulturelle Leben Landshuts und der Region bereichern. Eine Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, wo Koenig lange Jahre plastisches Gestalten lehrte, biöte sich an. „Die Stiftung, die Stadt Landshut und die Institutionen des Freistaates Bayern tragen eine große Verantwortung für das kulturelle Erbe nicht nur dieser Region.“

Dass das Anwesens Koenigs erhaltenbleibt ist derzeit wenig wahrscheinlich. Die Stadtt kann oder will sich den Unterhalt nicht leisten, die Stiftung selbst hat nichts das nötige Vermögen dazu. Ganslberg wird wohl verkauft werden. Interessenten dafür gibt es nach Wochenblatt-Informationen bereits. Was diese Investoren damit vorhaben, ist nicht bekannt.

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