Gesundheits-Initiative für die Mitarbeiter – Vorreiter bei Dienstrad-Konzept
Klinikum ist die zertifizierte „Fahrrad-Klinik“

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 12:24 Uhr
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Weniger Stress, mehr Kondition und Mutter Natur freut sich auch noch: Seit einem Jahr steht das Klinikum im Zeichen des Fahrrads.

LANDSHUT Ein Baustein dieser Gesundheits-Initiative ist eine brandneue Urkunde: Das Klinikum ist als fahrradfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert – als erstes Krankenhaus in ganz Bayern.

Es ist der clevere Weg zur Arbeit: Einfach aufs Rad steigen und los geht's. Wegen seiner zentralen Lage ist das Klinikum sowieso schon gut per Fahrrad erreichbar. Dank der Fahrrad-Initiative kommen seit einem Jahr immer mehr Mitarbeiter mit dem Rad zur Arbeit. „Unser Ziel ist es, dass zehn Prozent unseres Personal aufs Fahrrad umsteigen“, so Geschäftsführer Nicolas von Oppen. „Als Klinikum wollen wir nicht nur für unsere Patienten da sein, sondern uns auch um die Gesundheit der Mitarbeiter kümmern.“

In einem Jahr ist schon viel passiert: Als jüngste Auszeichnung freut sich von Oppen über die Zertifizierung zum fahrradfreundlichen Arbeitgeber. Jetzt hat der Bundesverband des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) die Urkunde ausgestellt. Damit ist das Klinikum das erste Krankenhaus in Bayern, das sich offiziell als fahrradfreundliches Unternehmen bezeichnen darf. In Landshut ist sonst nur ebm-papst zertifiziert. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss eine Reihe von strengen Kriterien erfüllt sein.

„Wir haben nochmal mehr Fahrradständer aufgestellt“, erklärt Markus Büter, Leiter des Qualitätsmanagements, der das Projekt gemeinsam mit André Naumann, dem Verwaltungsdirektor des Klinikums, begleitet hat. „Neu ist, dass unsere Mitarbeiter eine Fahrradgarage haben, die abschließbar ist.“ Auch Duschen und eine sogenannte Fahrrad-Klinik sind jetzt vorhanden. „Die Fahrrad-Klinik ist quasi ein kleiner Notfallkoffer, in dem zum Beispiel Werkzeug und Pumpen bereitliegen. Die Mitarbeiter können damit Kleinigkeiten unkompliziert selbst reparieren. Anstatt sein Rad nach Hause oder in die nächste Werkstatt zu schieben, kann man sich gleich wieder auf den Sattel schwingen“, so Büter.

Zu der Fahrrad-Initiative des Klinikums gehört auch ein attraktives Dienstrad-Konzept. Dabei kann man sein Wunschrad über den Arbeitgeber beziehen – für die Mitarbeiter ein enormer Kostenvorteil. Im Vergleich zum direkten Kauf kann man durch dieses Leasing-Modell bis zu 40 Prozent einsparen – dank vorteilhafter Versteuerung. „Sie können deutschlandweit aus über 2.500 Fahrradhändlern auswählen“, erläutert Markus Büter. „Allein hier im Landkreis Landshut sind es über zehn JobRad-Händler.“

Über eine monatliche Entgeltumwandlung, die im Dienstwagen-Bereich seit Jahren üblich ist, bekommt man dann sein Fahrrad. „Natürlich ist es auch in der Freizeit nutzbar“, so Büter weiter. Seit dem Start von „JobRad“ vor einem halben Jahr haben sich rund 50 Mitarbeiter ein Dienst-Fahrrad oder E-Bike besorgt – „eine sehr ansehnliche Zahl“. Und auch hier nimmt das Klinikum eine Vorreiter-Rolle ein: „Als eines der wenigen Unternehmen in Niederbayern können wir unseren Mitarbeitern das JobRad-Konzept anbieten“, so Geschäftsführer Nicolas von Oppen.

Den Spaß am Radfahren sollen die Mitarbeiter des Klinikums auch in diesem Jahr nicht verlieren. Deswegen soll es im Frühjahr einen Fahrradaktionstag geben. Ist mein Fahrrad noch verkehrstüchtig? Funktionieren alle Leuchten? Sind die Bremsen in Ordnung? Bei einem ersten Fahrradaktionstag im Herbst konnten die Klinikums-Mitarbeiter bereits ihre Räder mitbringen und vom Fachmann durchchecken lassen. Lämpchen und Speichenstrahler wurden gleich vor Ort ausgetauscht, die kleinen Reparaturen waren für die Mitarbeiter kostenlos. Die Glasdachhalle verwandelte sich für ein paar Stunden zur Teststrecke für die neuesten Fahrräder und E-Bikes. Die AOK stellte als Kooperationspartner außerdem Gewinne für ein Fahrradquiz zur Verfügung.

Auch an Aktionen wie dem Landshuter Stadtradeln oder „Mit dem Rad zur Arbeit“ will das Klinikum wieder teilnehmen – es gilt, möglichst viele Kilometer zu „erradeln“ und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Das ist ja gerade das Schöne am Fahrradfahren: Es macht nicht nur Spaß, es tut auch noch der Gesundheit und der Umwelt gut“, sind sich von Oppen und Büter einig.

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