LaKUMed holt sich Spezialisten für minimalinvasive Operationen
Vilsbiburg: Ein kleiner Schnitt, damit die Hüfte wieder rund läuft

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:46 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Einen ausgewiesenen Experten in Sachen Hüftgelenksoperationen hat sich jetzt das Krankenhaus in Vilsbiburg geangelt. Dr. Ernst Sendtner hat ein Verfahren entwickelt, mit dem gelenkerhaltende Eingriffe minimalinvasiv durchgeführt werden können.

VILSBIBURG „Dazu ist nur ein kleiner Schnitt nötig. Zwei Wochen nach der Operation kann die Hüfte bereits wieder voll belastet und bewegt werden“, so der Mediziner. Am Montag wurde er im Beisein von Landrat Peter Dreier und LaKUMed-Geschäftsführerin Marlis Flieser-Hartl im Vilsbiburger Krankenhaus vorgestellt. Bereits seit Anfang April komplettiert er als Leitender Arzt das Team des Endoprothetikzentrums am Krankenhaus Vilsbiburg, dem die Operateure Dr. Hermann Albersdörfer (Chefarzt) und Dr. Thomas Lorenz (leitender Arzt) schon länger angehören.“ Von der Schulter über die Hüfte bis zum Knie können wir jetzt die bestmögliche Versorgung anbieten“, so Dreier. Zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung haben im Hüftgelenk eine evolutionsbedingte Verformung. Eine „Unrundheit des Gelenkkopfes“ oder – vor allem bei Frauen ist das der Fall – „eine vergrößerte Gelenkpfanne“, wie Sendtner erklärt.

Nach zwei Wochen „wieder voll belastbar“

Beides verursacht in vielen Fällen eine Arthrose und mit der Zeit eine Zerstörung des Gelenkes. Das Behandlungsprinzip des 52-jährigen Mediziners besteht darin, diese Verformungen rechtzeitig zu korrigieren, bevor das Gelenk ersetzt werden muss. Der Eingriff wurde vor etwa zehn Jahren in der Schweiz etabliert, allerdings mit einem großen Schnitt und langer Heilungszeit. „Der Gelenkkopf wurde dabei aus der Pfanne geholt“, so Sendtner. Vorteil seines Verfahrens, das er an der Uni-Klinik in Regensburg entwickelt hat: Der Schnitt für den minimalinvasiven Eingriff erfolgt durch zwei Muskeln und liegt nahe bei der Problemstelle. Der Gelenkkopf kann in der Pfanne bleiben. Der Höcker – bzw. die zu große Gelenkpfanne – wird abgetragen und die fortschreitende Zerstörung des Gelenks verhindert.

Das ist aber nur bei Patienten möglich, bei denen keine Schäden im Gelenk vorhanden sind, die operativ mit einem großen Eingriff behandelt werden müssen. „Wichtig ist die Nachbehandlung und eine sofortige Mobilisierung des Patienten“, so Sendtner. Dazu wurden von dem Mediziner spezielle Übungen entwickelt, mit denen bald nach der Operation begonnen werden muss.

Das Endoprothetikzentrum am Krankenhaus Vilsbiburg ist seit Anfang 2014 eines der wenigen durch die Fachgesellschaft zertifizierten Zentren in Deutschland und erfüllt damit nachweislich höchste Qualitätsanforderungen. Mit Endoprothesen werden geschädigte Gelenke an Hüften, Knien oder Schultern ersetzt.

Landshut