Der Kulturpreisträger Johannes Raphael Vollrath ist gestorben
LANGENPREISING Der Landkreis Erding und seine Kultur sind ärmer geworden. Mit Johannes Raphael Vollrath starb dieser Tage einer der bedeutendsten Künstler des Kreises. Er war Kulturpreisträger des Landkreises Erding und lebte seit 25 Jahren in seinem Häuschen in Langenpreising, das im Laufe der Jahre selbst zum Kunstwerk wurde. Er wurde mitten aus einer neuen kreativen Phase gerissen, hätte am Bildhauer-Symposium teilnehmen sollen und bereitete gerade eine neue Auktion seiner Werke vor. Erst vor Kurzem hatte er noch Aufträge für öffentliche Gebäude fertiggestellt und damit begonnen, sich ein neues Medium zu erschließen: die digitale Fotografie. Bis zuletzt war er unglaublich neugierig, probierte immer wieder etwas Neues aus. Geboren wurde der Sohn einer Pianistin und eines Sängers am 31. Mai 1940 in Düsseldorf. Sein Großvater war schon Maler und Grafiker. Vollrath begann als Bühnenmaler. Seine großen Arbeiten zieren vor allem die Kreismusikschule, zuletzt erhielt er den Auftrag, die Kapelle der FOS/BOS in Erding zu gestalten, die letzte große Arbeit, die er abschließen konnte. Im Mai hätte er seine Gemeinde Langenpreising bei dem großen Bildhauer-Symposium vertreten sollen, das in Wartenberg stattfinden wird, und das der Marktrat jetzt erst auf der Tagesordnung hatte. Der letzte große öffentliche Auftritt war die von ihm ersonnene Versteigerung seiner Werke im Zanklstadel in Langenpreising, eine Aktion, bei der Altbürgermeister Rudi Weiß die Laudatio gehalten und ihn einen „breit aufgestellten Künstler“ genannt hat.
Erding
