Haftbefehl
Knast statt Asyl: Afghanischer Gewalttäter dingfest gemacht

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 20:58 Uhr
−Foto: n/a

Am Mittwoch haben Bundespolizisten einen mit Haftbefehl gesuchten afghanischen Staatsangehörigen festgenommen und ins Münchner Gefängnis gebracht. Bei seiner Ankunft am Münchner Airport klickten die Handschellen.

FLUGHAFEN Der Afghane war Mitte 2012 als Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Hier hatte er in Gemeinschaftsunterkünften im Allgäu und in Oberschwaben gelebt. Der junge Mann war dort mehrfach durch Gewaltdelikte aufgefallen, bevor er im November 2015 von der Bildfläche verschwand.

Grund für sein Verschwinden war wohl einerseits, dass sein Asylantrag abgelehnt und ihm die Abschiebung angedroht worden war, andererseits offensichtlich eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung. Kurz nach seinem Verschwinden hatte dann ein Amtsrichter in Memmingen gegen den 25-Jährigen Haftbefehl erlassen. Mit diesem Haftbefehl hatte die Staatsanwaltschaft in Memmingen nach dem Untergetauchten suchen lassen.

Der Gesuchte hatte sich tatsächlich im November 2015 nach Norwegen abgesetzt und dort erneut Asyl beantragt. Die norwegischen Behörden haben ihn nach den Regeln des Dubliner Übereinkommens wieder nach Deutschland geschickt.

Als die Bundespolizisten am Moos-Airport den Afghanen bei seiner Ankunft aus Oslo in Empfang nahmen, fiel ihnen die Fahndungsnotiz ins Auge. Die Beamten nahmen den Mann fest, führten ihn dem Haftrichter in Erding vor und lieferten den Festgenommen anschließend in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein. 

Erding