Die Touristen sind nach der Pandemie zurück in den deutschen Städten und Ferienorten. Nur eine Gruppe übernachtet seltener.
Die deutsche Tourismusbranche hat im vergangenen Jahr die Corona-Krise nahezu hinter sich gelassen. 487,2 Millionen Gästeübernachtungen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben bedeuteten 2023 im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 8,1 Prozent. Das Rekordjahr 2019 vor der Pandemie wurde im nunmehr zweitbesten Jahr 2023 noch um 1,7 Prozent verfehlt, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Vor allem im Sommer kamen die Touristen wieder wie gewohnt an die Ferienorte. Im Mai und im September wurden sogar absolute Monatsrekordwerte gezählt. „Der Sommertourismus hat sich somit offenbar vollständig von der Pandemie erholt und zeigte sich auch gegenüber einer schwächelnden Gesamtwirtschaft robust“, beschrieb das Statistikamt die Lage.
Weniger Übernachtungsgäste aus dem Ausland
Noch nicht auf dem Vorkrisenstand war der Anteil der Gäste aus dem Ausland. Während die Inländer im Gesamtjahr sogar etwas häufiger (+0,1 Prozent) touristisch übernachteten als 2019, blieb die Übernachtungszahl ausländischer Besucher mit 80,9 Millionen rund 9 Millionen hinter dem Wert aus 2019 zurück. Ihr Anteil an sämtlichen Übernachtungen betrug 16,6 Prozent im vergangenen Jahr gegenüber 18,1 Prozent im Rekordjahr vor der Pandemie.
Populärer als vor Corona waren eindeutig die Campingplätze, die mit 42,3 Millionen registrierten Übernachtungen den Wert aus 2019 um satte 18,3 Prozent übertrafen. Die Hotellerie verzeichnete 4,2 Prozent weniger Übernachtungen als vier Jahre zuvor.
Branche optimistisch
„Insgesamt ist die Talfahrt durch die Folgen der Corona-Pandemie überwunden“, zeigte sich Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, zufrieden. Auch für 2024 sei man angesichts der guten Buchungslage in den Regionen optimistisch. Es gebe aber noch konjunkturelle Unsicherheiten: „Ausschlaggebend ist, ob neben dem Haupturlaub auch Budget für zusätzliche Kurz- und Wochenendreisen zur Verfügung steht.“ Der Arbeitskräftemangel bleibe eine Herausforderung.
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