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Interaktive Grafiken: So hoch ist der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland

08.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:55 Uhr

Die Gasspeicher in Deutschland sollen im November zu 95 Prozent gefüllt sein. Das Foto zeigt die Technik des Astora Gasspeichers im niedersächsischen Rehden. −Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Deutschland droht ein Gas-Notstand. Bis zum Winter sollen die Gasspeicher hierzulande deshalb komplett voll gemacht werden. Unsere interaktiven Grafiken zeigen den aktuellen Füllstand.

Im Moment liegt Deutschland voll im Zeitplan: Bereits Anfang September wurde die Marke von 85 Prozent erreicht. Einer Vorgabe der Bundesregierung zufolge hätte es erst am 1. Oktober so weit sein müssen. Das nächste Ziel ist ein Gasspeicher-Füllstand von 95 Prozent. Die Marke soll bestenfalls Anfang November erreicht sein.

In der interaktiven Grafik sehen Sie den aktuellen Füllstand der Gasspeicher in Deutschland und in anderen Ländern Europas:



Mitte März lag der Gasspeicher-Füllstand in der Bundesrepublik noch unter 25 Prozent. Seitdem ging die Kurve steil nach oben – auch weil das Frühjahr 2022 relativ mild verlaufen ist. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt: 2021 waren die deutschen Gasspeicher Anfang September nur zu knapp 60 Prozent gefüllt.



Deutschland erhält inzwischen das meiste Gas aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Aus Russland floss in den letzten Monaten immer weniger Gas in die Bundesrepublik, was die folgende Grafik zeigt:



Deutsche haben weniger Gas verbraucht

Ein Grund, warum sich die Speicher trotzdem füllen, ist der geringere Gasverbrauch der Deutschen. Der lag von Januar bis Juni unter den Werten von 2021. Ob sich daran auch mit Beginn der Heizperiode nichts ändert, bleibt allerdings abzuwarten. Ab September steigt der Gasverbrauch erfahrungsgemäß stark an, wie auch folgende Grafik zeigt:



Generell ist vieles noch unklar – beispielsweise, ob die Einsparmaßnahmen der Bundesregierung Früchte tragen. „Die Lage ist angespannt und eine weitere Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden“, schreibt die Bundesnetzagentur in ihrem Lagebericht. Theoretisch können die Füllstände der Gasspeicher jederzeit wieder sinken – wenn mehr Erdgas verbraucht wird, als durch die Pipelines nach Deutschland fließt.

− ln