Husten, Schnupfen und Corona
Atemwegserkrankungen gehen um: Drei Gesundheits-Tipps zur Erkältungswelle

06.11.2023 | Stand 07.11.2023, 10:27 Uhr

Viel trinken ist gerade in der Erkältungszeit auch zum Vorbeugen wichtig. Wer sich mit Nasenspray oder -tropfen ausstatten will, sollte sich nicht von gut klingenden Zusätzen blenden lassen. Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol, Aloe vera, Kamillenblütenextrakt oder ätherische Öle sind laut der Stiftung Warentest unnötig. − Symbolbild: dpa

Erkältung, Grippe und auch Corona gehen aktuell wieder um: Fast jeder kennt aktuell jemanden in seinem Umfeld, der unter Atemwegserkrankungen leidet. Mit diesen drei Gesundheitstipps kommen Sie gut durch die Erkältungszeit.

Lesen Sie dazu auch: Laut RKI sehr hohe Inzidenz bei Atemwegserkrankungen: So ist die Lage in der Region

Die Abkürzung „ARE“ steht für sogenannte Akute Respiratorische Erkrankungen und bezeichnet unter anderem typische Erkältungsanzeichen wie Husten, Schnupfen und Fieber, aber auch Bronchitis, Halsentzündung und Lungenentzündung. Laut aktuellen Zahlen des RKI lag die sogenannte ARE-Inzidenz in der letzten Oktoberwoche höher als in den Corona-Jahren um diese Jahreszeit. Betroffen sind vor allem Kinder zwischen 0 und 4 Jahren.



Viele Erkältungskrankheiten beobachtet auch Margit Kollmer in Velden (Landkreis Landshut), Bezirksvorsitzende des Hausarztverbandes in Niederbayern. Was ebenfalls zur Zeit wieder stärker vertreten sei, seien Corona-Erkrankungen, schwere Erkrankungen bleiben aber auch hier größtenteils aus. Relativ wenig vertreten seien Grippe (Influenza) und das RS-Virus.

Auch wenn sich nicht jeder Infekt umschiffen lässt - diese drei Strategien helfen Ihnen, besser durch die Erkältungszeit zu kommen. :

1. Dem Immunsystem Gutes tun



Damit können Sie anfangen, indem Sie viel trinken. Denn das hält laut dem Sportwissenschaftler Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln unsere Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum feucht, wodurch es Krankheitserreger schwerer haben.

Pro Kilogramm Körpergewicht sollte man rund 30 Milliliter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen, am besten Wasser und ungesüßte Tees. Wer 70 Kilogramm wiegt, trinkt also mindestens 2,1 Liter am Tag.

Was dem Immunsystem ebenfalls guttut: eine ausgewogene Ernährung mit ordentlich Vielfalt auf dem Teller. Ingo Froböse zufolge sollten wir in der Erkältungszeit darauf achten, uns gut mit den Mikronährstoffen Eisen und Zink zu versorgen. Unser Körper braucht sie, damit unsere T-Zellen - also die Zellen, die Viren in unserem Körper aufspüren - gut arbeiten können. Eisen und Zink stecken zum Beispiel in Hafer, Linsen, Sesamsamen oder Kürbiskernen.

Ebenfalls wichtig, um die körpereigene Abwehr zu stärken: Bewegung an der frischen Luft, regelmäßige Spaziergänge etwa.

2. Mit Händewaschen vor Ansteckungen schützen



Niest oder hustet jemand, werden dabei über Speichel und Nasensekret Krankheitserreger verteilt, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie können den Weg auf unsere Hände finden und an unsere Schleimhäute gelangen, wenn wir uns ins Gesicht fassen. Schnell hat es auch uns erwischt.

Das Ansteckungsrisiko lässt sich daher verringern, wenn man sich mehrmals am Tag gründlich die Hände wäscht. Das dauert laut BZgA 20 bis 30 Sekunden. Ein Muss ist das Händewaschen beim Nachhausekommen, vor dem Essen, nach dem Toilettengang, Naseputzen oder Kontakt mit Erkrankten.

3. Die Hausapotheke gut aufstellen



Sind die Halstabletten griffbereit, wenn es im Rachen auf einmal kratzt? Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das Verfallsdatum der Helfer in der Hausapotheke zu prüfen. Abgelaufene Medikamente sollte man laut der Stiftung Gesundheitswissen nicht mehr einnehmen, sondern entsorgen.

Gut zu wissen bei Hustensäften: Nach dem ersten Öffnen kann sich die Haltbarkeit verkürzen. Daher sollte man auf der Verpackung notieren, wann man ihn geöffnet hat - ein guter Vorsatz für diese Erkältungssaison.

Wer sich mit Nasenspray oder -tropfen ausstatten will, sollte sich nicht von gut klingenden Zusätzen blenden lassen. Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol, Aloe vera, Kamillenblütenextrakt oder ätherische Öle sind laut der Stiftung Warentest unnötig. Demnach sei nicht ausreichend nachgewiesen, dass sie die Nase zusätzlich pflegen. Präparate, die nur Wasser und Salz enthalten, reichen demnach völlig aus, um der verstopften Nase etwas entgegenzusetzen.

− dpa/che