„Wenn Katzen Gras fressen, regnet es“, lautet ein altes Sprichwort. Dass das Wetter und der Magen der Katze sich nicht absprechen, dürfte wohl klar sein. Die Passauer Tierärztin Dr. Sabine Rentsch erklärt, was hinter der Eigenheit der Tiere steckt und wann es gefährlich wird.
„Die Gründe, warum Katzen Gras fressen, werden unterschiedlich diskutiert, ob dadurch Ballaststoffe aufgenommen werden, oder ob es der besseren Haarverdauung dient“, sagt Dr. Rentsch. Häufig sehe man im Erbochenem von freilaufenden Katzen Grasanteile. Aber auch eine Magenschleimhautentzündung oder Übelkeit können laut Tierärztin Katzen dazu bewegen, Gras zu essen.
„Unter schwierigen Bedingungen entfernt“
Nicht immer geht das für die Katzen gut aus, weiß sie aus ihrem Praxisalltag: „Da es ja unterschiedliche Gräser – auch schneidende – gibt, kann es natürlich auch dadurch zu Verletzungen des oberen Verdauungsweges führen und der Besitzer bemerkt blutiges Erbrechen.“ Sie bedauert: „Ich sehe leider immer mehr Freigängerkatzen und auch Wohnungskatzen mit im Nasenrachenraum steckenden Grashalmen.“ Das Gras müsse dann oft unter Narkose und schwierigen Bedingungen entfernt werden.
Katzengras für Stubentiger?
Deshalb sei sie gegen die Anschaffung von Katzengras für Stubentiger. „Wenn allerdings eine Wohnungskatze sich dauernd an den Zimmerpflanzen vergreift, ist es sinnvoll, hier geeignetes Katzengras anzubieten“, rät Dr. Sabine Rentsch.
Es gibt Alternativen
Als Alternative rät sie zu Verdauungshilfen wie „Malzpasten oder Hairball Leckerli“. Diese würden die Haarverarbeitung im Magen-Darm-Trakt „gut regulieren“.