Wenige Arten profitieren
Vogelfütterung im Winter: Das ist zu beachten – und davor warnt der Bund Naturschutz

19.10.2023 | Stand 24.10.2023, 20:15 Uhr

Für die Vogelfütterung zur Winterzeit gibt es einiges zu beachten.  − Symbolbild: Christoph Soeder/dpa

Zur Winterzeit hängen in vielen deutschen Gärten Meisenknödel oder Häuschen für Vögel an den Bäumen. Aber ist es wirklich sinnvoll, Vögel im Winter zu füttern? Laut dem Bund Naturschutz nicht unbedingt. Und falls man es doch tut, gibt es einiges zu beachten.



Welche Vorteile hat eine Vogelfütterung im Winter?



Bei Minusgraden und Schnee ist eine Futterstelle bei Vögeln laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sehr beliebt. Im Winter sei es außerdem leichter, die nötige Hygiene zu gewährleisten. Noch dazu kann man so die heimischen Vogelarten genauer kennenlernen.

Welche Nachteile hat eine Vogelfütterung im Winter?



Nur rund zehn Prozent der der heimischen Brutvogelarten profitieren von einer Fütterung in der kalten Jahreszeit. „Die Winterfütterung verschafft häufigen und an den Menschen angepassten Arten einen weiteren Konkurrenzvorteil“, schreibt der Bund Naturschutz auf seiner Website. Bedrohte Arten werden dadurch nicht gerettet.

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Wie kann ich Vögeln im Winter ohne Fütterung helfen?



Indem man seinen heimischen Garten insektenfreundlich gestaltet, kann man Vögel auf ganz natürliche Weise helfen: „Altgras, Disteln oder Gartenstauden sollten im Herbst stehen gelassen werden“, erklärt der Bund Naturschutz weiter. Darin können Insektenlarven überwintern. Auch Laub und Komposthaufen können ein kleines Paradies sein.



Wenn man Vögel im Winter füttern will: Wie macht man es richtig?



NABU empfiehlt zur Fütterung Futterspender – vor allem aus hygienischen Gründen. Zu beachten ist aber, dass die Spender eine bestimmte Qualität haben müssen, damit sie beispielsweise bei schlechtem Wetter nicht durchnässen. Reinigen sollte man sie vor und nach dem Winter.

Der Bund Naturschutz hat folgende Tipps parat:

Nur bei dauerhaft geschlossener, hoher Schneedecke und gleichzeitigem Frost unter minus fünf Grad füttern.
Auf Sauberkeit am Futterplatz achten, da sich sonst Krankheiten verbreiten. Die Futterstelle am besten täglich reinigen.
Futter nie auf den Boden werfen. Es vermischt sich sonst mit dem Kot der Vögel und kann besonders bei mildem Wetter zu tödlichen Vogelkrankheiten führen. Wir empfehlen ein Futtersilo (Futterspender).
Liegt ein toter Vogel an der Futterstelle, könnte das ein Zeichen für eine Infektionskrankheit unter den Vögeln sein. Futterstelle abbauen, gründlich reinigen und erst nach zehn Tagen wieder füttern.
Füttern Sie nie Speisereste, da sie Gewürze und Salz enthalten, die zum Tod der Vögel führen können.

Wo soll der Futterspender befestigt werden?



Der Ort sollte gut gewählt werden. Am besten dort, wo man selbst einen guten Blick auf den Futterspender werfen kann und Katzen sich nicht anschleichen können, schreibt NABU. Außerdem sei die Nähe zu Bäumen oder Büschen empfehlenswert. Fensterscheiben sollten vorsichtshalber mit Vogelschutzmarkierungen versehen werden.

Welches Futter eignet sich am besten für die Vögel?



Als Basisfutter beliebt: Sonnenblumenkerne. Körnerfresser sind laut NABU vor allem Meisen, Finken und Sperlinge. Für Weichfutterfresser wie Rotkelchen oder Amseln eignen sich Rosinen, Haferflocken und Obst. Dies bewahrt man am besten in einem Bodenfutterspender auf. Meisen freuen sich auch über Gemische aus Fett und Samen, zum Beispiel in Form von Meisenknödel zu kaufen. Dabei weist NABU allerdings darauf hin, dass man Meisenknödel ohne Netz kaufen sollte, sonst können sich die Vögel verletzten.

Der Bund Naturschutz empfiehlt für Vögel Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Getreidekörner, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen, Futterringe und Futterknödel, Kokosnusshälften mit Rinderfett oder Rindertalgstücke.

− fm