Staatsanwaltschaft ermittelt
Mann stirbt nach Patientenverwechslung in Oberösterreich

09.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:10 Uhr

Nach einer Verwechslung ist ein Patient im Salzkammergut-Klinikum in Bad Ischl gestorben. Eine Obduktion soll nun Klarheit bringen. −Foto: Symbolfoto dpa

Eine Schmerztablette, die eigentlich für einen anderen Patienten gedacht war, könnte einem Mann in Oberösterreich das Leben gekostet haben. Der 73-Jährige war nach der Verwechslung im Salzkammergut-Klinikum in Bad Ischl (Bezirk Gmunden) gestorben. Eine Obduktion soll nun Klarheit bringen.



Laut übereinstimmenden österreichischen Medienberichten bemerkte das Personal den Fehler sofort und überwachte den schwerkranken Patienten deshalb engmaschig. Diesem soll es zunächst gut gegangen sein, bei einem Kontrollgang in der Nacht wurde er jedoch leblos im Bett gefunden. Er konnte wiederbelebt werden, starb jedoch wenige Tage später auf der Intensivstation.

Klinik bestätigt Todesfall



Die Oberösterreichische Gesundheitsholding (OOEG), die die Klinik betreibt – auch das Klinikum in Schärding gehört zum Konzern – hatte den Vorfall nach eigenen Angaben selbst schon Ende August an die Staatsanwaltschaft gemeldet. Am Samstag folgte eine entsprechende Pressemeldung. Darin wird der „möglicherweise durch eine Patientenverwechslung verursachte Todesfall“ bestätigt.

Rechtsberatung angeboten



Bereits Ende August habe es laut OOEG erste Gespräche mit der Witwe des Mannes gegeben. Neben „persönlicher Unterstützung“ sei den Angehörigen auch eine entsprechende Rechtsberatung angeboten worden.

Ob der Patient tatsächlich an der Medikamentenverwechslung gestorben ist, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Unklar ist auch, wie es zu der Verwechslung kommen konnte. Laut Medienberichten könnte ein anderer Patient kurz vor dem Vorfall in ein anderes Zimmer verlegt worden sein. Womöglich war die Verlegung bei der Medikamentenausgabe übersehen worden.

− age