Folgenschwere Panne
Gesundheitsamt schickt Zwölfjährige in dreimonatige Quarantäne

06.01.2022 | Stand 23.09.2023, 14:04 Uhr

Foto: Marijan Murat/dpa

Eine vom Gesundheitsamt angeordnete dreimonatige Quarantäne hat bei einer Zwölfjährigen und ihrer Familie in Brandenburg an der Havel für Aufregung gesorgt.



Laut einem Schreiben des Gesundheitsamtes vom Mittwoch sollte das Mädchen nach dpa-Informationen bis zum 1.04.2022 - also drei Monate - in häuslicher Isolation bleiben. Im Dezember war ihr Corona-Test positiv ausgefallen. «Ich dachte das ist ein Aprilscherz, denn da stand ja: bis zum 1. April», sagte die Zwölfjährige am Donnerstag.

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Das offizielle Schreiben des Gesundheitsamtes entpuppte sich allerdings als fehlerhaft. Offenbar hatte sich ein Zahlendreher eingeschlichen. Die Familie will sich nun mit den Behörden in Verbindung setzen und eine Klärung des Sachverhalts. Ein neuer schriftlicher Bescheid liegt demnach noch nicht vor. Die Zwölfjährige, die nach eigener Aussage wieder gern zur Schule will, muss zunächst noch zu Hause bleiben.

Die Stadt räumte inzwischen Fehler bei der Erstellung von Quarantänebescheiden ein. Zum Jahresende habe es bei der Erstellung der Bescheide auch einzelne fehlerhafte Datensätze hinsichtlich der Beendigung der Quarantäne gegeben, teilte Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) am Donnerstag auf Nachfrage mit. Korrigierte Bescheide zu den Betroffenen seien auf dem Weg oder bereits zugestellt worden.

Die Mitarbeitenden arbeiteten an sehr hohen Zahlen von Infizierten und in Quarantäne befindlichen Personen, so Scheller weiter. Fehler seien gerade dann nicht ganz auszuschließen. Er bat um Verständnis.

− dpa