Amsterdam
„Die erste Umarmung“ in Corona-Zeiten ist Weltpressefoto des Jahres

17.04.2021 | Stand 17.04.2021, 14:57 Uhr

Die 85-jährige Rosa Luzia Lunardi wird von der Krankenschwester Adriana Silva da Costa Souza umarmt - die erste Umarmung, die sie seit fünf Monaten erhält. Das Bild des dänischen Fotografen Mads Nissen ist das Welt-Pressefoto des Jahres 2021. −Foto: Mads Nissen/ Politiken/ Panos Pi/World Press Photo/dpa

Das berührende Bild einer Umarmung in Corona-Zeiten ist das Weltpressefoto des Jahres 2021.

Der dänische Fotograf Mads Nissen wurde am Donnerstag in Amsterdam online mit dem ersten Preis des renommierten Wettbewerbs World Press Photo ausgezeichnet. Das Bild repräsentiert nach Ansicht der Jury wie kein anderes die Auswirkungen der Pandemie auf die Menschen weltweit.

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„Die erste Umarmung“, so der Titel des Siegerfotos für die dänische Tageszeitung Politiken, zeigt die Brasilianerin Rosa Luzia Lunardi (85), die am 5. August 2020 von der Pflegerin Adriana Silva da Costa Souza in einem Pflegeheim umarmt wird - zum ersten Mal nach fünf Monaten. Die Pflegerin trägt dabei einen Plastikumhang, der Berührungen ohne direkten Körperkontakt möglich macht. Durch die besondere Form des Umhangs erscheint die Pflegerin wie ein Engel. „Für mich ist es eine Geschichte von Hoffnung und Liebe in den schwierigsten Zeiten“, sagte Fotograf Nissen.

Die Jury sprach von einem ikonischen Foto zur Covid-19-Pandemie. Jury-Mitglied Kevin WY Lee sagte, es gehe darin um Verletzlichkeit, Liebe, Verlust, Trennung, Untergang, „aber - sehr wichtig - auch Überleben“. Die Fotoreportage „Habibi“ des Fotografen Faccilongo für die Agentur Getty sei eine Chronik von Liebesgeschichten vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und Palästina. „Meine Arbeit soll eine kulturelle Brücke sein, um Menschen zueinander zu bringen“, sagte er.

− dpa