Haltung, Frische und mehr
Bunte Ostereier: Darauf kommt es beim Bemalen und Einfärben an

31.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:12 Uhr

−Foto: Matthias Bein/dpa/ZB

Gekocht, gefärbt und ausgeblasen: Zu Ostern steigt der Eierkonsum an. Doch wo kommen die Eier eigentlich her? Wer zu Ostern Eier glücklicher Hühner bemalen oder verzehren möchte, sollte genau hinschauen.



Durch den Stempelaufdruck lässt sich die Art der Haltung sowie die Herkunft erkennen. Die erste Ziffer weist auf die jeweilige Form der Aufzucht hin, wobei 0 für eine ökologische Haltung steht, welche besonders tierfreundlich ist. 1 Bedeutet Freilandhaltung, 2 Bodenhaltung und 3 Käfige, letztere machen inzwischen nur noch einen geringen Anteil aus. Das „KAT“-Logo auf dem Eierkarton versichert, dass die Eier nicht aus Käfighaltung stammen.

Nach dem Bindestrich findet man Buchstaben, die über das Ursprungsland Aufschluss geben – beispielsweise DE für Deutschland oder NL für die Niederlande. Am Ende steht schließlich die Kennung des Produzenten.

Wo steht die Haltungsform bei gefärbten Supermarkteiern?



Leider nirgends. Denn gekochte und eingefärbte Eier müssen keine Markierung tragen. Verbraucherschützer weisen jedoch darauf hin, dass dahinter oft Käfigeiern stecken würden. Dennoch wird die Haltungsform der Tiere immer öfter auf den bunten Eiern angegeben. Wer absolut sicher gehen möchte, sollte die Eier lieber selbst färben.

Wie frisch sind die Eier?



Rohe Eier haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen, ab dem Tag des Legens gerechnet. Auf der Verpackung ist das Datum angegeben, sodass man das Alter der Eier ermitteln kann. Sollte man unsicher sein, ob das Ei noch verzehrfähig ist, sollte es in ein Glas mit Wasser getaucht werden.

Das frische Ei bleibt auf dem Grund. Ältere Exemplare neigen sich teilweise nach oben oder schweben langsam nach oben. Der Grund hierfür ist die Luftblase im Inneren des Eies, welche mit zunehmendem Alter anwächst. Sollte es an der Wasseroberfläche treiben, ist es mindestens vier Wochen alt und somit nicht mehr für den Verzehr geeignet.

Woran erkenne ich, ob der Produzent Küken tötet?



Es gibt Eier von Erzeugern, die die männlichen Küken nicht gleich töten, sondern großziehen. Das sind Eier aus sogenannten Bruderhahninitiativen, die allerdings einige Cent mehr kosten. Verbraucherschützern zufolge ist die Kennzeichnung jedoch nicht immer deutlich erkennbar.

Wie pustet man Eier richtig aus?



Auf der Oberfläche von ungekochten Eiern können Krankheitserreger, wie zum Beispiel Salmonellen, haften. Wenn man sie mit dem Mund auspustet, besteht die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Verbraucherschützer empfehlen aus diesem Grund, vorher das Ei mit warmem Wasser und Spülmittel abzuwaschen und es mithilfe von Hilfsmitteln wie etwa einem Strohhalm auszupusten.  

Das mus man bei künstlichen Ostereierfarben beachten



Laut Verbraucherschützern sind spezielle Eierfarben, die im Handel erhältlich sind – wie Brausetabletten, bunte Stifte oder Malkästen – in der Regel unbedenklich. Alle Farben, die der Handel zum Selbstfärben anbietet, sind für Lebensmittel zugelassen. Allerdings können Allergiker mit Hautausschlägen oder Juckreiz auf solche Pigmente reagieren und sollten deshalb vorsichtig sein. Die Verbraucherzentrale Brandenburg empfiehlt Farben ohne Chinolingelb (E104) oder Azofarbstoffe (Gelborange S (E110) und Azorubin (E122).

Welche natürlichen Färbemittel gibt es für das Eierfärben?



Im Handel gibt es auch natürliche Eierfarben. Aber man kann die Eier ebenso gut mit Farbstoffen aus der Natur verzieren. Rote Bete und rote Zwiebelschalen ergeben prima Rottöne. Schwarzer Tee, Zwiebel- und Walnusshäute sowie Kurkuma sorgen für goldgelbe bis braune Farbtöne.
Außerdem können Eier grün werden, indem man Spinat, Minze, Matetee oder Petersilie verwendet. Blau bis lila Farbtöne erhält man durch Rotkohlblätter oder Holundersaft. Bevor die Eier hineingegeben werden, sollte ein Sud aus einem halben Liter Wasser, einem Schuss Essig und 250 Gramm Pflanzenteilen etwa 30 bis 45 Minuten für die Zubereitung gekocht werden.

Wie lange halten gekochte oder gefärbte Eier?



Bei der Zubereitung von Ostereiern ist es wichtig, dass sie beim Kochen oder Abschrecken nicht beschädigt werden. Ist die Schale beschädigt, können Keime eindringen, und die Eier verderben schneller. Sie sollten dann in den Kühlschrank gelegt und innerhalb weniger Tage gegessen werden.

Andererseits sind gekochte und selbstgefärbte Eier bei Raumtemperatur bis zu vier Wochen haltbar. Abgeschreckte Eier sollten nach zwei Wochen verzehrt sein. Supermarkteier, die eingefärbt wurden, sind mit einer speziellen Schutzschicht behandelt und mehrere Wochen lang haltbar, solange die Schale intakt ist. Übrigens ist eine blau-grüne Verfärbung des Eidotters nicht schädlich; sie entsteht durch langes Kochen. 

− dpa,kix,fk