Zollamt Regensburg warnt
Betrug mit Zollgebühren: Diese SMS sollten Sie sofort löschen

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr

Auch einen Redakteur der Mediengruppe Bayern erreichte eine Betrugs-SMS −Foto: Screenshot/PNP

Die Masche ist nicht neu, hat aber Hochkonjunktur: Betrüger versenden dieser Tage gehäuft SMS-Nachrichten, die zur Zahlung von angeblich fälligen Zollgebühren auffordern – inklusive Link. Das Hauptzollamt Regensburg und die Verbraucherzentralen warnen. Die Folge können schädliche Apps, Massen-SMS und Abofallen sein.



Es geht immer um die Zustellung eines Pakets: Viele Handynutzer werden von SMS belästigt, die angeblich von Paketdiensten stammen. Enthalten ist jedes Mal ein Link zu seltsamen Internetseiten. Dafür geben sich die Täter als die bekannten Zustelldienste wie DHL, Deutsche Post, Hermes, UPS, FedEX, DPD, GLS etc. aus.

„Bei dieser Art von Mitteilungen handelt es sich weder um Nachrichten des Zolls noch des jeweiligen Paketdienstleisters, sondern um eine Betrugsmasche“, teilt das Hauptzollamt Regensburg mit. „Der Empfänger soll nach Weiterleitung über den Link Überweisungen vornehmen bzw. seine Bankdaten preisgeben.“

Ein Beispiel, das aktuell deutschlandweit auf Smartphones landet: „DPOST: Ihr Paket DE78870SKT unterliegt einer Zollgebühr (2,99€), die Sie bezahlen müssen unter: post-d-export.com“. Weitere Textbeispiele finden Sie am Ende des Artikels.

Links führen zu Pishingseiten



Die enthaltenen Links in den SMS sollten aber in keinem Fall angeklickt werden: Sie führen zu Phishingseiten im Netz, wo die Täter Adressdaten, aber auch Onlinebanking- oder Kreditkartendaten abgreifen wollen. „Einige haben es darauf abgesehen, schädliche Apps zu verbreiten, die Daten auslesen und massenweise SMS an gespeicherte Kontakte senden – wie zum Beispiel das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt“, teilt das Portal verbraucherzentrale.de mit. Andere wollen ahnungslose Opfer in Abofallen locken.

Das Hauptzollamt Regensburg warnt ebenfalls und rät „bei Erhalt einer solchen Nachricht diese einfach zu löschen. Der Zoll tritt niemals auf diese Art an Paketempfänger heran, schickt Links oder fordert sie zu Zahlungen auf.“

SMS oft mit Frankreich-Vorwahl versendet



Die Rufnummern beginnen dabei beinahe ausschließlich mit +33... – also der internationalen Vorwahl Frankreichs. Ein Hinweis auf die Herkunft der Betrüger sei dies aber nicht, erklärt der Zoll. Die Verursacher blieben im Netz anonym und die verwendeten Server stünden meist in Russland oder China.

Eine große Welle solcher Nachrichten gab es dem Verbraucherschutz-Portal erstmals zu Ostern 2021. Damals wurden die SMS dazu genutzt, um die Android-Schädlinge „FluBot“ und „TeaBot“ zu verbreiten, berichtete damals das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Seitdem ist die Betrugsmasche ein Dauerbrenner – der scheinbar aktuell Hochkonjunktur hat. Zumindest häufen sich gleichlautende Hinweise auf zahlreichen Verbraucherschutz-Seiten im Internet.



Verbraucherschutz empfiehlt: SMS sofort löschen



Klare Empfehlung der Verbraucherschützer: Die SMS sofort löschen. Wer aber doch auf den Link geklickt hat, für den hat die Verbraucherzentrale ebenfalls Tipps:

- Schalten Sie Ihr Smartphone in den Flugmodus, damit die schädliche App keine weiteren Daten über das Internet senden kann.

-Sammeln Sie Beweise (z.B. durch Erstellen von Bildschirmfotos) und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei oder gehen Sie mit dem betroffenen Smartphone zur nächsten Polizeiwache, damit dort Beweise gesichert werden können.

- Um die schädliche App zu deinstallieren, starten Sie Ihr Smartphone im abgesicherten Modus neu und suchen Sie nach kürzlich installierten und unbekannten Apps. Im schlimmsten Fall hilft nur ein Zurücksetzen des Geräts in den Auslieferungszustand.

Wer jedoch auf die Phishingmasche hereingefallen ist und etwa online Formulare ausgefüllt hat, sollte unbedingt zunächst seine Bank informieren und gegebenenfalls die Karte sperren lassen, die angegeben wurde.

Weitere Beispiele der Betrugs-SMS

(Quelle: verbraucherzentrale.de):

„Die Zustellung Ihres Pakets … ist derzeit beim Zollzentrum gesperrt. Bitte Zollgebühren beachten. (2,99 €) Bitte besuchen Sie : …“
„Bei der Zustellung Ihres Pakets ist ein Fehler aufgetreten. Um die Zustellung zu bestätigen gehen Sie bitte auf: …“
„DEUTSCHEPOST: Ihr Paket DE660112 unterliegt einer Zollgebühr (2,99€), die Sie bezahlen müssen unter: meindeutschepost.com“
„DEUTSCHEPOST: Ihr Paket DE14000214 hatte ein Problem bei der Lieferung. Zusätzliche Zollgebühren sind zu bezahlen über: post-de-lieferung.com“
„DeutschePOST: Für Ihr Paket Nr. DE3U90 wird eine Zollgebühr (2,99€) erhoben, die Sie bezahlen können unter: deutschepost-info.de“
„Deutsche Post : Die Zustellung Ihres Pakets XV9134009906DE ist derzeit beim Zollzentrum gesperrt. Bitte Zollgebühren beachten. (1,63€) Bitte besuchen Sie:…“
„DHL: Für Ihr Paket Nr. 20394JNDHFG345R wird eine Zollgebühr (2,99€) erhoben, die Sie bezahlen können unter:…“
„D.H.L – Ihr Paket wartet auf Lieferung aufgrund zusätzlicher Zollgebühren. Die Zusatzkosten sind zu begleichen bei : support-dhl.de“