Starker Schneefall
Wintereinbruch in der Region sorgt für mehrere Unfälle in der Nacht – Polizei zieht Bilanz

28.11.2023 | Stand 29.11.2023, 6:20 Uhr

Nach einem witterungsbedingten Unfall mit einem Lastwagen war die A3 im Landkreis Regensburg in der Nacht lange gesperrt. − Foto: vifogra / Moller-Schuh

Der Wintereinbruch in Bayern hat dafür gesorgt, dass die Polizei in der Nacht auf Dienstag wiederholt ausrücken musste. Dennoch verliefen die vergangenen Stunden verhältnismäßig ruhig, ziehen die Präsidien auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern am Morgen eine erste Bilanz.



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In der Oberpfalz sei „nichts Oberdramatisches“ passiert, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Nachfrage. Im gesamten Zuständigkeitsbereich habe die Polizei am Abend und in der Nacht 25 wetterbedingte Unfälle registriert.

Mehrere Leichtverletzte in der Oberpfalz



Bei drei Unfällen habe es Verletzte – jeweils aber „nichts Schwerwiegendes“ – und bei den restlichen 22 lediglich Schäden gegeben. So sei das etwa bei Wald im Landkreis Cham gewesen. Dort war am Abend ein leerer Bus auf verschneiter Fahrbahn ins Rutschen gekommen und mit dem Heck im Graben gelandet. In Rimbach, ebenfalls im Landkreis Cham prallte ein 69 Jahre alter Autofahrer auf der schneeglatten Fahrbahn gegen abgestelltes, unbeleuchtetes Pannenfahrzeug. Verletzt wurde niemand. Es stellte sich jedoch heraus, dass der 69-Jährige mit Sommerreifen unterwegs war.

Der starke Schneefall wurde auch für einen Lastwagen auf der A3 bei Wörth an der Donau (Landkreis Regensburg) zum Problem: Das Fahrzeug rutschte, kam von der Straße ab und durchbrach die Leitplanke. Der Lastwagen blieb quer auf der Fahrbahn stehen. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Wegen der Bergungsarbeiten war die A3 von etwa 22 Uhr bis 4.30 Uhr gesperrt.

Auch im Landkreis Amberg-Sulzbach kam es zu Unfällen. In Utzenhofen überfuhr ein 54-jähriger Autofahrer ein Verkehrszeichen, nachdem aufgrund der Glätte von der Fahrbahn abgekommen war.
An der B299 brach zwischen Ursensollen und Allmannsfeld eine Baumspitze unter der Schneelast. Ein Lkw-Fahrer (63) konnte deswegen weder ausweichen noch rechtzeitig bremsen und fuhr gegen den auf der Fahrbahn liegenden Teil des Baumes.

In Plößberg im Landkreis Tirschenreuth verlor ein 50-Jähriger am Montagabend bei zu hoher Geschwindigkeit auf schneeglatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto und überschlug sich mehrfach. Der Fahrer und seine beiden Begleiter erlitten leichte Verletzungen. Auf der Kreisstraße zwischen Großkonreuth und Griesbach (Landkreis Tirschenreuth) geriet ein 41-jähriger Fahrer mit seinem Auto aufgrund der Glätte ins Schleudern und rutschte in den Straßengraben. Er blieb unverletzt.

Auch im Landkreis Schwandorf sorgte der Wintereinbruch für Verkehrsbehinderungen, schwere Unfälle blieben jedoch aus. Glück im Unglück hatte am Montagabend ein 22 Jahre alter Autofahrer auf der A93. Auf der schneebedeckten Fahrbahn war er laut Polizei offenbar zu schnell unterwegs, kam ins schleudern und prallte gegen die Schutzplanke. Er wurde laut eigenen Angaben nicht verletzt, wurde jedoch vorsorglich im Krankenhaus untersucht.

Gegen 21.15 Uhr kam am neuen Toom-Baumarkt in Burglengenfeldein 19-Jähriger beim Einfahren in den Kreisel von der Fahrbahn ab und rutschte gegen die Leitplanke. Der Fahrer wurde nicht verletzt und es entstanden keine größeren Schäden. Gegen 23 Uhr rutschte ein 22-Jähriger mit seinem Auto in Maxhütte-Haidhof in den Graben. Auch er wurde nicht verletzt. Zuvor hatte gegen 22.10 Uhr ein 19-Jähriger seine Geschwindigkeit nicht an die Witterungsverhältnisse angepasst und war im Kreisverkehr an der Fischbacher Straße in Bruck i. d. Opf. mit seinem Audi von der Fahrbahn geschlittert.

Im Landkreis Neumarkt kam es am Dienstagmorgen aufgrund von Bäumen in der Oberleitung zwischen Neumarkt und Seubersdorf zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr.

Wie hoch der Gesamtschaden in der Oberpfalz ist, stand am Morgen noch nicht fest. Aufgrund von umgeknickten Bäumen und herabgestürzten Ästen musste die Polizei in der Nacht etwa 15 Mal ausrücken.

Auch im Landkreis Neumarkt musste die Polizei mehrfach ausrücken.

„Nicht viel passiert“ in Niederbayern



Aufgrund der Witterung musste die Polizei in Niederbayern 29 Mal ausrücken, in 14 Fällen handelte es sich um Unfälle. „Grundsätzlich ist nicht viel passiert“, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Nachfrage. Die Lage sei für die Verhältnisse im Rahmen gewesen. Bei einem Unfall bei Mitterfels (Landkreis Straubing-Bogen) sei ein Autofahrer leicht verletzt worden, nachdem sich sein Wagen gegen 20 Uhr überschlagen hatte.

Schnee und Glätte haben auch im Altlandkreis Viechtach in der Nacht auf Dienstag für gefährliche Straßenverhältnisse gesorgt. In Teisnach und Ruhmannsfelden waren Unfälle die Folge. Verletzt wurde niemand, es blieb in beiden Fällen bei Sachschaden.

Auch im Landkreis Kelheim krachte es aufgrund der Witterung. Gegen 22.15 Uhr rutschte eine 24-Jährige mit ihrem Auto am Herzberg gegen eine Mauer. Wenig später, gegen 23.15 Uhr, geriet ein 71 Jahre alter Mann mit seinem Wagen bei Dietenhofen ins Schleudern und schlitterte in den Graben. Beide blieben unverletzt.

Im Landkreis Straubing-Bogen war am Abend ein 20-Jähriger mit zwei Mitfahrern von Steinach in Richtung Mitterfels unterwegs, als er aufgrund der Glätte ins Schleudern geriet und sich mit seinem Wagen überschlug. Alle drei Fahrzeuginsassen wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Auf der A92 im Landkreis Landshut kam es am Montagabend gleich zu drei witterungsbedingten Unfällen. Nahe Essenbach verlor ein 42-Jähriger gegen 20 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte gegen die Mittelleitplanke. Gegen 21 Uhr kam an fast der gleichen Stelle ein 22-jähriger Autofahrer ins Schleudern. Er prallte mehrfach gegen die rechte Leitplanke und blieb nach einer 180-Grad-Drehung auf dem Standstreifen stehen. Ein 18-Jähriger verlor gegen 22.40 Uhr auf Höhe Ergolding die Kontrolle über seinen BMW und schleuderte gegen die Mittelleitplanke. In allen Fällen wurde niemand verletzt.

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Verhältnismäßig ruhig in Oberbayern



„Nichts Aufsehenerregendes“ passierte laut eines Sprechers in der Nacht im südlichen Oberbayern. Es habe zwar witterungsbedingte Unfälle gegeben, aber das befände sich alles im Rahmen.

Bereits am Montagnachmittag hatte ein Kind im bei Kiefersfelden im Landkreis Rosenheim Schneebälle auf ein fahrendes Auto geworfen. Zu einem Unfall kam es jedoch nicht.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord verzeichnete zwischen 20 Uhr am Montagabend und 7 Uhr am Dienstagmorgen insgesamt zehn witterungsbedingte Unfälle im Raum Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen. Dabei gab es keine Verletzten.

Wie ein Sprecher des Präsidiums erklärt, seien mehrere Fahrzeuge auf schneebedeckten Straßen entweder von der Fahrbahn oder auf vorausfahrende Autos gerutscht. Insgesamt sei es aber „eher ruhig“ gewesen. In der Regel seien Verkehrsteilnehmer vorsichtig, wenn es schneie: „Das ist für alle sichtbar und die meisten fahren langsam“. Gefährlicher sei „hinterlistiges Glatteis“, dann passiere erfahrungsgemäß mehr.

Im Landkreis Eichstätt wurden die Feuerwehren vornehmlich wegen der Alarmmeldung „Baum auf Straße“ auf Trab gehalten. Die Kreisbrandinspektion spricht von rund einem Dutzend Alarmierungen zwischen Montag 23 Uhr und Dienstag 7 Uhr. Auch in Beilngries gab es zwei Alarmierungen wegen umgekippter Bäume.

Deutscher Wetterdienst erwartet weiter Neuschnee

Vorsichtig sein müssen Autofahrer jedoch weiterhin: In den kommenden Tagen ist vielerorts weiterhin mit Neuschnee, Frost und Glätte zu rechnen, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt.

− nm/dpa