Weniger Höfe, größere Ställe: Konzentration bei Viehhaltung

02.07.2021 | Stand 03.07.2021, 22:01 Uhr

Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

In Bayern zeigt sich bei der Viehhaltung eine deutliche Konzentration auf größere Höfe. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Vieh haltenden Betriebe deutlich gesunken - die Zahl der gehaltenen Tiere hingegen ging wesentlich weniger stark zurück. «Insbesondere bei der Milchkuhhaltung bestätigte sich der allgemein zu beobachtende Trend zu weniger, gleichzeitig aber größeren Betrieben», teilte das Landesamt für Statistik am Freitag in Fürth mit. So habe jeder Milch-Hof im Jahr 2010 im Schnitt noch 30 Milchkühe gehabt, 2020 waren es bereits 42.

Fast genau zwei Drittel der 84 756 landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern halten Vieh. Damit ist deren Zahl in den vergangenen zehn Jahren in Bayern um 26 Prozent zurückgegangen. Den größten Anteil bildeten zuletzt die Rinderhalter mit 38.800 Betrieben, gefolgt von den knapp 20.800 Betrieben mit Hühnerhaltung.

Vor allem die Anzahl der Schweine und Kühe haltenden Betriebe im Freistaat sank im zurückliegenden Jahrzehnt massiv. So gab es 2020 nicht mal mehr halb so viele Schweinehalter wie 2010. Dem Rückgang um knapp 55 Prozent stand aber nur ein Rückgang um 16 Prozent beim Bestand gegenüber. Jeder Züchter hatte zuletzt im Schnitt 390 statt wie zehn Jahre zuvor 210 Schweine im Stall.

Die Zahl der Milchviehbetriebe nahm um 37 Prozent ab, die Zahl der Milchkühe hingegen nur um 10 Prozent. «Dem Trend zu größeren Betrieben folgend ist auch die Zahl der Betriebe mit Hühner- und Legehennenhaltung zurückgegangen, während die Bestandszahlen zugenommen haben», erläuterte das Landesamt. Bei den Schafen hingegen nahm die Anzahl der Haltungen genauso stark ab wie die Anzahl der gehaltenen Schafe.

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) erklärte auch mit Blick auf die Zahlen der anderen Bundesländer: «In Bayern sind überschaubare Tierbestände vorherrschend, so wie sich das die Gesellschaft wünscht.» Mit Blick auf das Tierwohl, das in Bayern ein «Aushängeschild» werden solle, müsse man aber auch sagen: «Bestes Tierwohl und billigste Preise passen nicht zusammen.» Neben den Landwirten müssten daher auch Gesellschaft und Verbraucher einen fairen Anteil beitragen.