Weltraumfakultät macht Fortschritte

12.07.2021 | Stand 13.07.2021, 22:31 Uhr

Sven Hoppe/dpa

Ministerpräsident Markus Söders bayerische Weltraumpläne machen Fortschritte auf dem Erdboden: Die TU München weihte am Montag in Ottobrunn ihr neues Fakultätsgebäude für die Luft- und Raumfahrtforschung ein, mit dem CSU-Chef unter den Gästen. Gleichzeitig gab die Hochschule eine neue wissenschaftliche Kooperation mit dem französischen Raketenhersteller Ariane bekannt. Geplant sind Forschungsprojekte für Trägerraketen und in Industrieautomatisierung. «Bayern soll das Space Valley in Deutschland und mit in Europa werden», sagte Söder.

Als Söder 2018 das bayerische Raumfahrtprogramm «Bavaria One» ankündigte, hatte er Spott von vielen Seiten geerntet - unter anderem vom heutigen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der die Pläne «Bavarian Größenwahn» nannte. «Heute lächelt keiner mehr», sagte Söder dazu.

Die nunmehr mit einem neuen Gebäude ausgestattete Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie - die Wissenschaft von der Erdvermessung - ist Kernstück des Weltraumforschungsprogramms. Die Fakultät soll mit 55 Professuren die größte ihrer Art in Europa werden, bereits besetzt sind nach Söders Worten 23. «Wir wollen den europaweit bedeutendsten universitären Standort für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie errichten», erklärte Unipräsident Thomas Hofmann.

Schon lange vor Söders Plänen gab und gibt es jedoch in der Luft- und Raumfahrt hinter den Kulissen deutsch-französisches Gezerre. Wichtigstes Luft- und Raumfahrtunternehmen in Europa ist der Airbus-Konzern, der zunehmend französisch dominiert wird. Die ArianeGroup wiederum ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus mit dem französischen Unternehmen Safran, Sitz von Ariane ist Paris.