Bilanz
Wegen Corona: Weniger Falschgeld in Bayern gefunden

09.01.2022 | Stand 23.09.2023, 11:48 Uhr

−Foto: Sven Hoppe/dpa

In Bayern haben Ermittler im Jahr 2021 deutlich weniger Falschgeld gefunden als im Vorjahr. Bis Mitte Dezember seien im Freistaat rund 13.100 gefälschte Euro-Scheine sichergestellt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in München mit.



2020 hatten die Ermittler noch rund 21.500 Blüten gefunden. Als einen Grund für den Rückgang nannte eine LKA-Sprecherin die Corona-Pandemie: Auch wegen entsprechender Aufforderungen in Geschäften hätten viele Menschen öfter bargeldlos bezahlt als zuvor. Zudem seien 2021 in Italien im Raum Neapel große Mengen Falschgeld sichergestellt worden, die sonst wohl nach Deutschland gelangt wären.

Viel wird online bestellt

Ein Großteil der in Bayern gefundenen Fälschungen wird nach Einschätzung der Behörde aber über soziale Netzwerke, Messengerdienste und das Darknet bestellt. „Auf der Basis des polizeilich bekannten Fallaufkommens wird geschätzt, dass inzwischen mehr als die Hälfte des in Bayern sichergestellten Falschgelds über das Internet beziehungsweise Darknet erworben wird“, sagte eine LKA-Sprecherin. Auch die Ausrüstung zur Herstellung von Falschgeld, Druckvorlagen und Anleitungen seien zunehmend dort verfügbar.

Zur Verbreitung von Falschgeld über das Internet nutzten die Täter oft Dienste zur Anonymisierung und Verschlüsselung ihrer Nachrichten. Das mache die Ermittlungen schwieriger. Gezahlt werde meist mit Kryptowährungen wie Bitcoin, das Falschgeld werde dann per Post an den Käufer geschickt.

Immer wieder ziehen Ermittler im Freistaat aber größere Mengen Falschgeld aus dem Verkehr. Den größten Fund des Jahres 2021 entdeckten sie im niederbayerischen Landkreis Kehlheim: 1793 Scheine im Nennwert von 50 Euro mit einem Gesamtgegenwert von fast 90.000 Euro. In diesem Zusammenhang seien inzwischen fünf Verdächtige festgenommen worden, teilte das LKA mit.

− dpa