Tödlicher Ruderunfall: Bedauern bei Betreuern

21.06.2021 | Stand 22.06.2021, 23:03 Uhr

Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Der Prozess um den tödlichen Ruderunfall eines 13-Jährigen auf dem Starnberger See hat mit Aussagen der angeklagten Betreuer begonnen. Beide drückten am Montag tiefes Bedauern über den Unfall aus. Die als Nebenklägerin auftretende Mutter des Jungen nahm dies ohne größere sichtliche Regung entgegen.

Der Vater schilderte als Zeuge, wie er seinen Sohn vom Rudertraining abholen wollte. Immer wieder stockte er, während er seine steigende Sorge schilderte, als er feststellte, dass sein Sohn verschwunden war. Er sei hilflos am Ufer gestanden und habe gemerkt, dass er seinem Sohn nicht helfen könne, sagte der Vater. «Ich bin machtlos.»

Der Anklage zufolge sollte der Junge am 19. April 2015 alleine in der Nähe des Ruderclubs trainieren, wurde aber von den Betreuern nicht beaufsichtigt, weil diese an einer anderen Stelle des Sees mit anderen Jugendlichen trainierten. Der 13-Jährige soll laut Anklage den ihm zugewiesenen Bereich verlassen haben. Da er den Rückweg gegen den Wind nicht geschafft habe, habe er versucht, zum Ufer zu schwimmen, sei aber im sehr kalten Wasser ertrunken, so die Vermutung der Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf gegen die Betreuer lautet auf fahrlässige Tötung durch Unterlassen.

Dem jüngeren der beiden Angeklagten brach immer wieder die Stimme, während er die Ereignisse beschrieb. Letztlich sei das Boot des Jungen gefunden worden. «Das war einfach leer», sagte der auch heute noch sichtlich erschütterte Mann. Dass unter anderem unter seiner Obhut ein Kind gestorben sei, sei eine «unfassbare Tragödie».