Hunderte Einsätze
„Leute müssen teils stundenlang warten“: Die Polizei-Bilanz zur Schnee-Nacht

02.12.2023 | Stand 02.12.2023, 20:26 Uhr

Es schneit einfach immer weiter: Auch in der Nacht auf Samstag hatte das Winterwetter Bayern im Griff. Einer von hunderten Einsätzen war dieser liegengebliebene Lkw im Landkreis Passau. − Foto: Markus Bäumler/zema-medien.de

Es schneit einfach immer weiter: Auch in der Nacht auf Samstag hatte das Winterwetter Bayern im Griff. Die Polizei musste sich in der Nacht um hunderte Einsätze kümmern und stellte fest: „Die Leute müssen teils stundenlang warten“.





Eine Übersicht zur aktuellen Lage und zu Unfällen in der Region finden Sie in unserem Liveblog.

Das Wichtigste vorweg: Auf Nachfrage vermeldete keines der zuständigen Polizeipräsidien einen schwereren Unfall. Vielerorts kämpfe man stattdessen mit der Masse. Und das im doppelten Sinn: Denn die Masse an Schnee hat eine Masse an Einsätzen hervorgebracht.

Im südlichen Oberbayern stellte ein Polizeisprecher fest: „Die Leute müssen teils stundenlang warten, bis wer kommt.“ Schneller gehe es einfach nicht. Sämtliche Rettungskräfte und Abschleppdienste würden auf Anschlag arbeiten. Über 500 Einsätze allein wegen des Schnees habe man im südlichen Oberbayern verzeichnet. Immerhin: Verletzte habe es nur selten gegeben. Der Großteil der Einsätze beziehe sich auf umgestürzte Bäume oder Äste, die neben dem Schnee die Straßen blockieren würden.

Vereinzelte Autobahn-Blockaden



Ähnliche Aussagen waren auch aus den weiteren Regierungsbezirken zu hören: In Niederbayern habe man in der Nacht insgesamt rund 630 Einsätze gehabt, 350 seien davon auf das Wetter zurückzuführen gewesen, so ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es habe fünf Unfälle gegeben, bei denen Personen meist leicht verletzt wurden. Zusätzlich seien in Niederbayern über 200 Einsätze allein durch liegengebliebene Lkw oder umgestürzte Bäume entstanden.

Die Oberpfalz war ebenso betroffen. Dort vermeldete die Polizei vor allem viele kleinere Einsätze, die die Rettungskräfte auf Trab hielten. 83 umgestürzte Bäume seien dabei gezählt worden. Vereinzelt habe man Straßen sperren müssen, unter anderem die A93 in Regensburg aufgrund eines querstehenden Lkw. In zehn Fällen seien auch Personen verletzt worden, jedoch überwiegend leicht, wie es von der Polizei heißt.



Über 400 Unwettereinsätze im nördlichen Oberbayern



Über 400 Unwettereinsätze hatten die Einsatzkräfte im nördlichen Oberbayern zu bewältigen. Doch auch dort gestalteten sich diese meist nach dem gleichen Muster. Bei drei Unfällen habe es insgesamt vier leicht Verletzte gegeben. Darüber hinaus seien es vor allem „Verkehrsstörungen“ gewesen, wie ein Polizeisprecher die Einsätze bezeichnet. Beispielhaft führt er ein ins Schleudern geratenes Auto oder einen feststeckenden Lkw auf der A9 auf.

Vergleichsweise ruhig verlief die Nacht in Mittelfranken. Die Polizei sprach dort von gerade einmal 40 Glätteunfällen und 25 Unwettereinsätzen. Auf den mittelfränkischen Straßen habe es in der Nacht sieben leicht Verletzte gegeben.

Trotz der vergleichsweise glimpflich verlaufenen Nacht ist zunächst kein Ende der besonderen Wetterlage in Sicht. Die meisten Polizeisprecher bitten die Bevölkerung daher, möglichst zuhause zu bleiben.