Akute Lebensgefahr
In Folie eingewickelt: Zoll beschlagnahmt lebenden Albino-Alligator am Flughafen

13.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:38 Uhr

Der Alligator war in Frischhaltefolie eingewickelt, auf der silberne Sterne klebten. −Foto: Zoll

Von Johannes Hartl

Das Tier war in akuter Lebensgefahr: Am Flughafen München haben Zollbeamte einen lebenden Albino-Alligator beschlagnahmt, der in Frischhaltefolie eingewickelt war. Nur die Nasenlöcher waren noch frei. Immerhin: Dem Alligator geht es mittlerweile besser.



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Das Tier war bereits am 25. September aufgefallen, als Mitarbeiter der Sicherheitskontrolle ein ungewöhnliches Röntgenbild entdeckten. Es war ein zufälliger Fund, als sie das Reisegepäck durchleuchtet haben. Die Mitarbeiter schlugen daraufhin sofort Alarm.

Als die Zöllner das Gepäck öffneten, machten sie einen unfassbaren Fund: Im Inneren lag ein lebender weißer Alligator, der in Frischhaltefolie eingewickelt war. Die Folie lag dicht auf der Haut des weißen Alligators und war mit silbernen Sternen beklebt, die außen auf der Folie angebracht waren. Nur durch die Nasenlöcher, die frei waren, bekam das Tier noch Luft.

Alligator war in schlechtem Zustand

Gemeinsam mit einem Tierarzt befreiten Zollbeamte den Alligator, es bestand akute Lebensgefahr. „Das Tier war in einem sehr schlechten Zustand“, sagt Thomas Meister, Pressesprecher des Hauptzollamtes München auf Anfrage unserer Zeitung. Deshalb kam das Tier in die Reptilienauffangstation, wo es von Experten weiter betreut wurde.

Den mutmaßlichen Täter erwischten die Zöllner noch rechtzeitig, bevor er seinen Flug nach Singapur antreten konnte. Den 42-jährigen Geschäftsmann erwarten nun Anzeigen wegen Verstoß gegen das Artenschutzübereinkommen und nach dem Tierschutzgesetz. Er durfte erst weiterreisen, nachdem er eine Sicherheitsleistung von mehreren tausend Euro hinterlegt hatte.

Auch für den Zoll eine „extreme Ausnahme“

Auch für die Zollbeamten war dieser Fund eine „extreme Ausnahme“, sagt Meister vom Hauptzollamt München. Der Lebendtierschmuggel sei in München nämlich nicht ganz so häufig, weil der Flughafen nicht entlang der klassischen Flugverbindungen liege.

Eine gute Nachricht gibt es aber: Der Albino-Alligator ist in der Reptilienauffangstation mittlerweile wieder aufgepäppelt worden. „Der Gesundheitszustand hat sich deutlich verbessert“, sagt Zoll-Sprecher Thomas Meister.

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