Gewinnung von zusätzlicher Impfdosis: Petition gescheitert

13.04.2021 | Stand 14.04.2021, 23:17 Uhr

Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Im bayerischen Landtag ist am Dienstag eine Petition zur Gewinnung zusätzlicher Impfdosen aus den Medikamentenampullen gescheitert. Im Gesundheitsausschuss ging es beispielsweise darum, dass aus den Fläschchen von Biontech/Pfizer sieben Dosen gewonnen werden können, obwohl offiziell nur sechs Dosen enthalten sind. Der Ausschuss lehnte allerdings mehrheitlich eine Würdigung der Petition ab, so dass die siebte Dosis nun nicht staatlich vorgeschrieben werden soll.

Vertreter verschiedener Fraktionen hatten zuvor klar gemacht, dass es zu begrüßen sei, wenn die Impfärzte sieben statt nur sechs Dosen aus den Ampullen entnehmen. Dies ist möglich, weil der Hersteller immer eine Reserve in die Impfstofffläschchen füllt. Ausschussvorsitzender Bernhard Seidenath (CSU) betonte allerdings, dass es nachteilig sei, wenn die Entnahme der siebten Dosis vorgeschrieben sei. Denn dann müsse der Arzt diese Dosis auch aus den Ampullen ziehen, jetzt sei es ihm freigestellt.

Unter anderem setzt sich der Allgemeinmediziner Christian Kröner aus Neu-Ulm seit Wochen für die zusätzlichen Dosen aus den Arzneimittelfläschchen ein. Seiner Ansicht nach werden unnötig zahlreiche Impfdosen weggeworfen, weil die Impfzentren immer nur sechs Spritzen aufziehen. Er wollte deswegen eine offizielle Freigabe der zusätzlichen Impfdosen, damit nicht «aus rein juristischen Gründen jeden Tag tausende Impfdosen ungenutzt entsorgt werden».

Die Gesundheitsbehörden hatten klar gemacht, dass Impfärzte zwar sieben Dosen aus den Biontech-Ampullen entnehmen dürfen, dies aber in eigener Verantwortung geschehe. Fachleute sprechen in einem solchen Fall von einem «Off-Label-Use». Die Mediziner setzen dann ein Präparat außerhalb des von den Zulassungsbehörden genehmigten Anwendungsbereiches ein.