Erkältete dürfen nur mit negativem Corona-Test in Kitas

12.03.2021 | Stand 12.03.2021, 9:20 Uhr

Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Laufende Nase, Husten, Halskratzen - normalerweise sind klassische Erkrankungen meist kein Grund, sofort zu Hause zu bleiben. In der Pandemie ist aber nichts normal.

Aus Sorge vor den Corona-Mutationen gelten in Bayern ab kommendem Montag deutlich strengere Vorschriften zur Vorlage von Testergebnissen vor dem Besuch von Kitas und Horten. Demnach müssen Kinder wie Mitarbeiter einen negativen Test vorweisen, wenn sie Erkältungsanzeichen wie Husten oder Schnupfen haben. Auch nach einer überstandenen normalen Erkältung muss vor der Rückkehr ein Test durchgeführt werden. Dies teilte am Donnerstag das zuständige Sozialministerium in München mit.

Ob das zeitgleich auch für Schulen gilt, war zunächst noch offen. Details zum weiteren Vorgehen sollten nach den Angaben des Kultusministeriums aber zeitnah veröffentlicht werden. Generell wird in den Bereichen aber immer eine identische Regelung angestrebt.

Nach Angaben des für Kitas und Horte verantwortlichen Sozialministeriums setzt der ab dem 15. März gültige Rahmenhygieneplan damit wieder die Empfehlung der beratenden Ärzteschaft um und wird mit der wachsenden Sorge der sich ausbreitenden Coronavirus-Mutation begründet. Auch nach einer Erkrankung muss dann vor der Rückkehr in Kita oder Hort ein negativer Test vorgelegt werden.

Akzeptiert werden dafür aber nur von Fachpersonal durchgeführte Tests, Laientests seien nicht «ausreichend», heißt es aus dem Sozialministerium. Konkret bedeutet dies, dass also nur zeitnah durchgeführte Schnell- oder PCR-Tests aus Apotheken oder bei Ärzten oder in den Impfzentren den Zugang in Horten wie Kitas ermöglichen. Die im Handel verfügbaren Selbsttests werden nicht anerkannt.

«Durch die zunehmende Ausbreitung der Virus-Mutation und der damit verbundenen steigenden Inzidenzen haben wir aber eine neue Situation, die uns Sorge bereitet. Kleine Kinder durchlaufen in ihrer Entwicklung zahlreiche leichte Infektionen mit Symptomen, die sich in der aktuellen Pandemie leider nicht auf den ersten Blick von einer Corona-Infektion unterscheiden lassen», sagte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU). Ihr sei bewusst, dass für die Eltern mit zusätzlichen Testungen ein Mehraufwand verbunden sei. Die neue Regel diene aber dem Schutz von Beschäftigen, Eltern und deren Kindern.

«Das frühe Aufspüren von Neuinfektionen durch Tests ist gerade mit Blick auf ansteckendere Virus-Mutationen essenziell um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen», sagte Markus Beier, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. Wie bisher dürfen auch nach der neuen Regel kranke Kinder oder Betreuer, etwa mit Fieber und Durchfall, Kindertagesbetreuungen nicht besuchen.