Corona-Belastung bremst Digitalisierung bei Steuerberatern

09.07.2021 | Stand 11.07.2021, 15:45 Uhr

Daniel Karmann/dpa/archivbild

Die in der Corona-Krise enorm gewachsene Arbeitsbelastung in den Steuerkanzleien bremst die Digitalisierung aus. Darauf hat das Nürnberger Software- und IT-Unternehmen Datev hingewiesen, das unter anderem Steuerberater mit Software für die Buchhaltung und Kommunikation mit den Finanzämtern ausrüstet. Die Datev-Entwicklungsteams nähmen bis heute mindestens alle drei Wochen gesetzlich veranlasste Änderungen in der Software vor. Im vergangenen Jahr seien es insgesamt rund 280 Änderungen gewesen – mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt der vorherigen Jahre.

«Der aktuelle leichte Abschwung war erwartbar», sagte Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der genossenschaftlich organisierten Datev. «Die Zahl der befragten Steuerberaterinnen und Steuerberater, die eine zusätzliche Arbeitsbelastung aufgrund der Corona-Pandemie haben, ist noch einmal deutlich gestiegen.»

Das Nürnberger Software- und IT-Haus gehört zu den wirtschaftlichen Gewinnern der Corona-Pandemie. Im Pandemie-Jahr 2020 sei der Umsatz um 5,1 Prozent auf rund 1,156 Milliarden Euro gewachsen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Im den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 habe es erneut einen Umsatzzuwachs um 4,4 Prozent gegeben. Die Genossenschafter erhalten eine Rückvergütung von insgesamt 47,1 Millionen Euro netto. Im Vorjahr waren es 45,4 Millionen Euro.