Boateng-Prozess: Schilderung von Ex-Freundin gestützt

09.09.2021 | Stand 10.09.2021, 22:28 Uhr

Der Fußball-Profi Jerome Boateng (r) steht im Amtsgericht München mit seinen Anwalt Kai Walden zusammen.- Foto: Peter Kneffel/dpa

Im Prozess gegen Fußball-Star Jérôme Boateng wegen des Vorwurfs der Körperverletzung hat ein Sachverständiger mit seiner Einschätzung die Schilderung des mutmaßlichen Opfers gestützt. «Die Befunde, die hier dokumentiert wurden, lassen sich weitgehend übereinstimmend mit der Hergangsschilderung der Nebenklägerin in Einklang bringen», sagte der Mediziner am Donnerstag vor dem Amtsgericht München.

Boatengs Ex-Freundin wirft dem 33 Jahre alten Innenverteidiger vor, sie im Karibikurlaub attackiert und geschlagen zu haben. Er streitet das ab und gibt an, die heute 31-Jährige nur von sich weggestoßen zu haben, als diese auf ihn losgegangen sei. Dabei sei sie dann gestolpert. Ein blaues Auge, das die ehemalige Lebensgefährtin an jenem Abend im Juli 2018 davongetragen hat, sei mit Boatengs Schilderung allerdings nicht in Einklang zu bringen, sagte der Sachverständige.

Die Staatsanwaltschaft wirft Boateng vor, seine Ex-Lebensgefährtin im Juli 2018 bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik attackiert zu haben. Laut Anklage soll er sie geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben.

Außerdem soll er nach Angaben der Staatsanwaltschat «in voller Wucht» eine Glaslaterne und eine Kühltasche auf sie geworfen haben. Die Vorwürfe lauten auf Beleidigung und Körperverletzung. Boateng sagte, er habe keine Laterne geworfen, sondern ein Kissen gegen einen Tisch - und dabei sei die Laterne zu Boden gefallen. Geschlagen, so betonte er, habe er seine Ex-Freundin nie.