Bislang keine Erholung auf bayerischem Arbeitsmarkt

31.03.2021 | Stand 01.04.2021, 22:40 Uhr

Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist nach wie vor niedrig. Aber die Corona-Krise hat die Quoten innerhalb eines Jahres in manchen Kommunen sprunghaft ansteigen lassen - unter anderem in der Landeshauptstadt München.

Nach einem Jahr Corona-Krise ist auf dem bayerischen Arbeitsmarkt bislang kein Aufschwung in Sicht. Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist von Februar bis März zwar saisonbedingt um 5,6 Prozent gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat aber um 29,3 Prozent gestiegen.

«Trotz des Rückgangs der Arbeitslosenzahlen kann von einer Erholung auf dem Arbeitsmarkt nicht die Rede sein», sagte Ralf Holtzwart, Chef der Regionaldirektion Bayern bei der Bundesagentur für Arbeit, am Mittwoch in Nürnberg. Die Zahl offener Arbeitsstellen ging zurück.

Im März waren in Bayern 298 765 Menschen arbeitslos. Das waren 17 867 weniger als im Februar, aber 67 650 mehr als im Vorjahresmonat. Stichtag war der 11. März. Die Arbeitslosenquote betrug 3,9 Prozent, vor einem Jahr waren es 3,1 Prozent. «Die Chancen, die Arbeitslosigkeit zu überwinden, sind pandemiebedingt gesunken, und es wird wieder mehr kurzgearbeitet», sagte Holtzwart. Im Vergleich zum restlichen Deutschland ist die Arbeitslosigkeit in Bayern nach wie vor niedrig: Die bundesweite Quote lag bei 6,2 Prozent.

Die Situation ist je nach Wirtschaftszweig unterschiedlich. «Die Einschränkungen treffen einige Branchen, wie zum Beispiel das Gastgewerbe, besonders hart», sagte Holtzwart. «Hier ist die Beschäftigung deutlich gesunken.» Auffällig sind auch regionale Diskrepanzen: In München etwa ist die Arbeitslosenquote innerhalb eines Jahres um fast 44 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen, das sind über 14 000 Arbeitslose mehr.

In den sieben bayerischen Regierungsbezirken ist die Lage in Unterfranken mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent am erfreulichsten. Die höchste Arbeitslosigkeit meldete Mittelfranken mit 4,5 Prozent.

Auf kommunaler Ebene ist nach wie vor der Landkreis Eichstätt mit nur 2,2 Prozent Arbeitslosigkeit bayern- und bundesweiter Spitzenreiter. Am Ende der Tabelle steht die Stadt Hof mit 6,9 Prozent.

Allerdings scheint Besserung in Sicht. Das Münchner Ifo-Institut hatte tags zuvor gemeldet, dass viele Unternehmen wieder neue Mitarbeiter einstellen wollen. «Die Kurzarbeit hilft vielen gut durch die Krise», sagte Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. «Auch durch Tests, Impfungen und passende Schutzkonzepte am Arbeitsplatz ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.»