Bentele kann sich Wohneigentum in München kaum leisten

02.07.2021 | Stand 03.07.2021, 22:03 Uhr

Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Die Präsidentin des Sozialverbandes Vdk, Verena Bentele, kann sich nach eigenen Angaben in München Wohneigentum kaum leisten. «Es war schon immer ein Wunsch von mir, ein paar Quadratmeter zu besitzen. Da kommt wahrscheinlich das Landwirtstochter-Gen durch», sagte sie der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagsausgabe). «Vor ein paar Jahren, wo das finanziell vielleicht noch etwas einfacher gewesen wäre, habe ich mir das nicht zugetraut. Und jetzt ist es womöglich zu spät.»

Sie wohne zur Miete, obwohl sie als Vdk-Chefin «sehr gut» verdiene. «Ich denke, ich kann mich immer irgendwie durchschlagen, und habe derzeit keinen Grund zum Jammern», betonte sie. «Nur finde ich es erschreckend, dass die Mieten so hoch sind und immer weiter steigen. Die Frage ist doch: Wollen wir auf Dauer Mietpreise in Großstädten haben wie in Paris oder London, wo für die meisten Menschen der Wohnraum in den Innenstädten unbezahlbar ist?», fragte sie in dem Zeitungsinterview. «Wenn wir das nicht wollen, muss der Staat eingreifen.»

Die 39 Jahre alte Bentele, die vor ihrer politischen Karriere als Biathletin und Skilangläuferin Erfolge feierte, beklagte außerdem schlechte Verdienstmöglichkeiten für Sportler mit Behinderungen. «Am Anfang meiner Sportzeit wurden Gewinner der Paralympics mit ein paar Euro abgespeist. In Vancouver bekam ich insgesamt 9000 Euro für fünf Goldmedaillen – so viel wie Sportler, die bei den Olympischen Spielen starten, für eine», sagte Bentele, die selbst blind ist. Inzwischen sei da aber durch politischen Druck und dadurch, dass paralympischer Sport häufiger im Fernsehen gezeigt werde, schon ein bisschen was passiert: «Es gibt ein paar wenige, für die es sich schon lohnt.»