„Wir sind hinten überragend“
Straubing Tigers rühren Beton an und stürzen die Adler Mannheim von der Tabellenspitze

03.10.2023 | Stand 04.10.2023, 9:53 Uhr

Siegtorschütze: Cole Fonstad. − Archivfoto: Imago Images

Es fehlen nur mehr vier Tore zu Platz 1 in der Deutschen Eishockey-Liga. Die Straubing Tigers schweben in der ersten Saisonphase der DEL auf Wolke 7. Der niederbayerische Erstligist gewann am Dienstagabend das Topspiel des 7. Spieltags bei den Adler Mannheim (1:0). Nach einer beeindruckenden Defensivleistung reichte vor 9435 Zuschauern in der SAP-Arena der Treffer von Cole Fonstad (14. Minute) zum vierten Dreier in Folge.



Dadurch stürzten die Tigers ihren Gastgeber von Platz 1 der Rangliste und stehen nun zwischen den punktgleichen Kölner Haien und Adler Mannheim auf den zweiten Rang. Das Trio (alle 15 Punkte) trennt lediglich die Tordifferenz: Köln +12, Straubing +9 und Mannheim +5.

In der SAP-Arena, wo die Tigers schon manch schwarze Stunde erlebten wie die Viertelfinal-K.o. 2021 (3:4 nach 3:0) oder 2022 (3:8) zeigten sie diesmal eine äußerst „erwachsene Leistung“, wie Kapitän Sandro Schönberg nach dem knappen, nicht unverdienten Auswärtssieg feststellte. Zum zweiten Mal in dieser noch jungen Saison feierte das Team mit Goalie Hunter Miska einen Shutout. „Hinten sind wir überragend“, lobte dementsprechend Schönberger, der am Dienstag sein 650.DEL-Spiel bestritt, im Gespräch mit „MagentaSport“. Die Zahlen bestätigen die Aussage des Kapitäns: Nur 16 Mal schossen die Adler auf das Tor der Tigers (Straubing 29), selbst in den fünf Powerplay-Situationen fanden die Mannheimer Stürmer um Topscorer Matthias Plachta kaum Wege, die Niederbayern auszuspielen. „Wir sind gut richtig gut, aber wir arbeiten auch hart“, gab der fehlerfreie Torwart Miska nach dem Sieg zu Protokoll.

Der Siegtreffer resultierte aus einer Energieleistung von Verteidiger Justin Braun, der den Puck an der Bande geschickt abschirmte und anschließend einem Gegenspieler davon sprintete, um auf Cole Fonstad abzulegen, der Kanadier donnerte die Scheibe aus dem rechten Bullykreis ins Tor.



Es blieb in einem hochklassigen wie spannenden Duell zweier Teams in starker Form der einzige Treffer des Abends. Als Schlüssel zum Sieg machte Parker Tuomie aus, „dass wir sehr aggressiv verteidigen, hohes Tempo gehen und Mannheim nicht viel Zeit an der Scheibe geben.“ Aus diesem Satz hört man es raus, worauf die Straubing Tigers in dieser Saison wert legen und wie sie zum großen Erfolg kommen wollen. Sogar die Stürmer denken in erster Linie defensiv.

Am Freitagabend erwarten die Tigers im Eisstadion am Pulverturm den ERC Ingolstadt.