Mehr Schnee erwartet
Schneefall und glatte Straßen sorgen für Unfälle in der Region - Mehrere Verletzte

22.01.2022 | Stand 22.01.2022, 20:28 Uhr

−Symbolbild: Stefan Puchner/dpa

Schnee und Glätte haben in Bayern und in der Region am Wochenende zu zahlreichen Unfällen geführt. Mehrere Menschen wurden dadurch verletzt.



Viel Schnee gab es vor allem in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. In Stadt und Landkreis Rosenheim sowie in Teilen der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land gab es eine amtliche Unwetterwarnung vor starkem Schneefall. In Oberbayern sei die Einsatzlage in der Nacht auf Samstag aus polizeilicher Sicht aber ruhig gewesen, sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale auf PNP-Nachfrage. Es habe nicht vermehrt Unfälle wegen der Witterungsbedingungen gegeben.

Der Lawinenwarndienst berichtete, dass durch den Neuschnee eine große Lawinengefahr im Osten des Alpenraums bestehe. An einzelnen Orten der Region wurde am Samstag die Warnstufe vier, die zweithöchste, erreicht. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag ankündigte, werden bis Sonntag weitere Schneefälle erwartet - von einigen Zentimetern im Donauraum bis zu 30 Zentimetern und mehr im Gebirge.


Das anhaltend schlechte Wetter bereitete auch den Zeitungszustellern der Passauer Neuen Presse und ihrer Lokalausgaben Probleme. Die Schneemassen und schwierigen Straßenverhältnisse verhinderten in Einzelfällen eine rechtzeitige Zustellung. Mehr dazu lesen Sie hier.




Mehrere Unfälle in Niederbayern

Sturmböen meldete der DWD am Samstagmorgen im Bayerischen Wald, auf dem Brocken und Fichtelberg sowie im Alpenraum. Im gesamten Südosten Bayerns war es windig, mit Frost und Glätte war zu rechnen (Stand der Angaben: 8.40 Uhr).

Seit Freitagabend habe es in Niederbayern mehrere Unfälle in Zusammenhang mit glatten Straßen gegeben, so ein Sprecher der Einsatzzentrale am Morgen auf PNP-Nachfrage.



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In der Nacht auf Samstag ereigneten sich im Bereich der Polizeiinspektion Passau zahlreiche Unfälle wegen Glätte und Schneefall. Es blieb dabei überwiegend bei Blechschäden, in einem Fall seien zwei Personen aber leicht verletzt worden. Gegen 1.40 Uhr sei eine 51-jährige Autofahrerin im Stadtgebiet Passau alleinbeteiligt von der Fahrbahn abgekommen und in einen Zaun gerutscht. Sie und ihre Beifahrerin kamen vorsorglich ins Krankenhaus. Es entstand ein Sachschaden im mittleren vierstelligen Bereich. Auch im Bereich der Polizei Vilshofen haben sich einige Unfälle auf schneebedeckten Fahrbahnen ereignet.

Einen besonderen Einsatz gab es am Freitagabend bei Breitenberg (Landkreis Passau). Dort war ein Sattelzug hängen geblieben und kam auf einer verschneiten Nebenstraße nicht mehr weiter. Hier kam der Winterdienst zu Hilfe. Der Traktor des Räumfahrdienstes zog den Sattelzug wieder auf die Staatsstraße 2130.

Auto prallt gegen Telefonmast

Drei Menschen sind in der Nacht bei Verkehrsunfällen nahe Straubing verletzt worden. „Es ist spiegelglatt bei uns, teilweise hängen die Lkws“, so ein Sprecher am frühen Morgen. Bei einem Unfall in Rudelzhausen (Landkreis Freising) bei Mainburg (Landkreis Kelheim) sei eine Frau leicht verletzt worden. Auf der A92 bei Landshut-West kam es nach einem Unfall am Morgen zu Behinderungen, so ein Sprecher.

Im Landkreis Regen ist ein 58-Jähriger aus Bodenmais am Freitagabend auf der Staatsstraße 2132 zwischen Langdorf und Schwarzach von der Straße abgekommen und gegen einen Telefonleitungsmasten geprallt, teilte die Polizei Regen mit. Fahrzeug und Mast wurden dabei beschädigt, der Schaden belaufe sich auf etwa 2500 Euro. Ein Ermittlungsverfahren wegen Störung von Telekommunikationsanlagen ist eingeleitet worden, heißt es.

In der Oberpfalz war die Einsatzlage in der Nacht und am Morgen überschaubar, so ein Sprecher. Nur vereinzelt sei es zu witterungsbedingten Unfällen gekommen.

Im Dienstbereich der Polizei Cham kam es bereits am Freitag zu mehreren Glätteunfällen. Insgesamt wurden fünf Unfälle aufgenommen, bei denen die Autofahrer mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs waren. In den meisten Fällen entstand laut Polizei nur geringer Sachschaden mit Alleinbeteiligung. Bei einem Unfall auf der Ortsverbindungsstraße von Willmering nach Brennet wurden eine Fahrzeuglenkerin und ihr Beifahrer leicht verletzt, als der Fahrer eines Opels auf spiegelglatter Fahrbahn in das Fahrzeug rutschte.

Lastwagen rutscht in Graben: A9 gesperrt

Ein Lastwagen ist am frühen Samstagmorgen von der A9 abgekommen und in einen Graben gerutscht. Die Autobahn war gegen 7 Uhr in Richtung Nürnberg komplett gesperrt.

Der Fahrer blieb unverletzt, wie ein Polizeisprecher sagte. Demnach war der Lkw bei Schnaittach (Landkreis Nürnberger Land) vermutlich aufgrund des Schneefalls von der Straße abgekommen. Die A9 war wegen der Bergungsarbeiten am Samstagmorgen Richtung Nürnberg komplett gesperrt. Laut Polizei gab es zeitweise einen Rückstau von rund neun Kilometern.

Tödlicher Unfall in Oberösterreich

In Oberösterreich kam es am Samstagmorgen zu einem tödlichen Unfall auf schneeglatter Straße. In Zell an der Pram (Bezirk Schärding) waren laut Polizei die Fahrzeuge eines 35-Jährigen und einer 53-Jährigen im Gegenverkehr kollidiert. Das Auto der Frau schlitterte daraufhin eine Böschung hinab und erlitt tödliche Verletzungen. Der 35-jährige Fahrer des anderen Fahrzeugs kam verletzt ins Krankenhaus.

Bereits am Freitag war es wegen der Witterung zu zahlreichen Unfällen in Ostbayern gekommen. So etwa auf der A93 im Landkreis Regensburg: Der Schaden liegt bei rund 175.000 Euro. Ein Schulbus mit 36 Kindern ist am Freitag im Landkreis Cham von der schneeglatten Straße in einen Graben gerutscht.

− tka/cav/pnp/dpa